Quartalszahlen: Weniger Wachstum bei Home24 und Westwing

Der Online-Möbelhändler Home24 konnte im zweiten Quartal 2016 nur noch ein Wachstum von 3,1 Prozent erzielen, was einen Netto-Umsatz von 59,6 Mio. Euro bedeutet. Das berichtet das E-Commerce-Unternehmen Rocket Internet, zu dessen Portfolio der Möbel-Versender zählt. Demnach hat sich das Wachstum im Jahresverlauf weiter abgeschwächt, nachdem Home24 in den ersten drei Monaten 2016 noch ein Plus von 6,8 Prozent verbuchen konnte. Zusammen gefasst ergibt sich dadurch für beide Quartale 2016 nun ein Wachstum von fünf Prozent im ersten Halbjahr 2016 (siehe Tabelle).

Home24
Das Wachstum von Home24 fällt nur noch moderat aus (Tabelle: Rocket Internet)

Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2015 kam Home24 noch auf ein Plus von 128 Prozent bei einem Netto-Umsatz von 60 Mio. Euro, auch im gesamten ersten Halbjahr 2015 hatte sich der Umsatz mit einem Plus von 97,8 Prozent auf 117,6 Mio. Euro nahezu verdoppelt. Jetzt dagegen verlangsamt sich das Wachstum, obwohl in den aktuellen Zahlen nun sogar das Geschäft des Designmöbel-Anbieters Fashion4Home enthalten ist, der seit Herbst 2015 zu Home24 gehört und eigene Möbel fertigt.

Bei geringeren Umsätzen sind starke Zuwächse zwar einfacher möglich. Dass sich bei Home24 das Wachstum nun aber so verlangsamt, hat auch einen anderen Hintergrund. Denn im vergangenen Jahr hatte der Möbel-Versender seine Strategie geändert und legt seitdem den Fokus auf Profitabilität. “Nach dem starken Wachstum geht es jetzt um die nachhaltige Ausrichtung”, hieß es daher erst vor kurzem.

Dennoch steht für das erste Halbjahr 2016 ein Verlust von 25,4 Mio. Euro in den Büchern (angepasstes EBITDA vor anteilsbasierter Vergütung). Mit -12,8 Mio. Euro fällt der Verlust im zweiten Quartal 2016 zudem höher aus als in den ersten drei Monaten 2016, wo der Vergleichswert mit -12,6 Mio. Euro leicht darunter lag. Als Grund nennt Rocket Internet, dass es bei Home24 im zweiten Quartal 2016 einmalige Abschreibungen auf Lagerbestände gegeben habe. Verbessert hat sich dafür immerhin die Marge, die von 36,9 Prozent (H1/2015) auf 40,0 Prozent (H1/2016) gestiegen ist. Das dürfte unter anderem an der Integration des Möbel-Shops Fashion4Home liegen, der auf Eigenmarken spezialisiert ist.

Ähnlich wie bei Home24 sieht die Entwicklung auch beim Shopping-Club Westwing aus, der ebenfalls im Portfolio von Rocket Internet ist. Hier gab es im zweiten Quartal 2016 zwar ein einstelliges Plus von 7,7 Prozent auf 61,3 Mio. Euro. Dennoch bleibt auch hier das Wachstum hinter dem ersten Quartal 2016 zurück, wo der Shopping-Club noch um 9,1 Prozent auf 56,6 Mio. Euro zulegen konnte.

Westwing
Auch bei Westwing gab es nur noch einstellige Zuwächse (Bild: Screenshot)

Im gesamten ersten Halbjahr 2016 gibt es dadurch ebenfalls nur ein moderates Wachstum von 8,4 Prozent, nachdem der Umsatz im ersten Halbjahr 2015 noch um 47,5 Prozent auf 108,8 Mio. Euro gesteigert werden konnte. Die Hintergründe ähneln ebenfalls der Entwicklung bei Home24. So habe man sich beim Marketing zum Beispiel darauf konzentriert, effektiver und effizienter zu arbeiten.

Durch neue Tools beim Kundenservice und der Logistik habe man außerdem die Prozesse verbessern können. Vor diesem Hintergrund hat sich der Verlust im ersten Halbjahr 2016 bereits auf -9,9 Mio. Euro reduziert, im zweiten Quartal lag das EBITDA sogar nur noch bei -3,7 Mio. Euro (siehe Tabelle) – und damit nicht nur deutlich über den -15,9 Mio. Euro Verlust im zweiten Quartal 2015, sondern auch über dem bereits deutlich verbesserten EBITDA von -6,2 Mio. Euro im ersten Quartal 2016.

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1 Kommentar

  1. Ich denke diese Clubs sind eine sehr gute Sache und man kann häufig ein gutes Schnäppchen machen. Ich bin seit über 3 Jahren bei Westwing aber noch nie etwas bestellt – ich gehe lieber in den Laden.

Kommentare sind deaktiviert.