Der auf Möbel und Accessoires spezialisierte Shopping-Club Westwing konnte im ersten Quartal 2016 einen Netto-Umsatz von 56,6 Mio. Euro erzielen. Zum Vorjahr ist das allerdings nur noch ein einstelliges Plus von 9,1 Prozent, nachdem Westwing im ersten Quartal 2015 noch um 55 Prozent auf 52 Mio. Euro zulegen konnte. Bereinigt um Währungseffekte wäre das aktuelle Wachstum mit einem Plus von 14 Prozent zwar spürbar stärker ausgefallen. Doch auch in diesem Fall macht sich die neue strategische Ausrichtung von Westwing bemerkbar, wo man sich nun auf den „Pfad zur Profitabilität“ fokussiert.

Weil statt einem weiter starken Wachstum nun der Ertrag bei Westwing in den Mittelpunkt rückt, hat sich das bereinigte EBITDA (vor anteilsbasierter Vergütung) des Shopping-Clubs verbessert. Konkret gab es im ersten Quartal 2016 mit einem Verlust von -6,2 Mio. Euro zwar erneut rote Zahlen. Im Vergleich zum Vorjahr fallen diese Zahlen aber deutlich besser aus, da Westwing im ersten Quartal 2015 beim EBITDA einen zweistelligen Millionenverlust von -18,6 Mio. Euro verbuchen musste (siehe Tabelle).
Wie genau der Verlust nun reduziert wurde, muss man zwischen den Zeilen lesen. So heißt es im aktuellen Quartalsbericht des Shopping-Clubs nur, dass man „kontinuierliche Verbesserungen bei Prozessen und Effizienz“ schaffen konnte – etwa durch ein neues Lagerverwaltungssystem.
Beim Marketing habe man zudem den Fokus auf mehr Effizienz gelegt. Was genau damit gemeint ist, will Westwing zwar auch auf Nachfrage nicht verraten. Denkbar wäre aber, dass man die Ausgaben für die Neukunden-Akquise reduziert hat und stattdessen mehr Flagge bei den Bestandskunden zeigte.
Beim Blick auf die einzelnen Zahlen zeigt sich zudem, dass Westwing seine Marge von 40,3 Prozent auf 43,8 Prozent verbessern konnte. Wie genau der Shopping-Club das nun aber erreichen konnte, wird nicht verraten. Denkbar wären bessere Verkaufspreise oder günstigere Konditionen beim Einkauf.
Prinzipiell erinnern die aktuellen Zahlen von Westwing an das Geschäft des Online-Möbelhändlers Home24, der – wie auch Westwing – zum E-Commerce-Unternehmen Rocket Internet gehört. Auch bei Home24 gab es im ersten Quartal 2016 nur noch ein einstelliges Wachstum, während sich der Verlust reduziert hatte. Grund ist auch hier ein Fokus auf Profitabilität, wie ich bereits berichtet hatte.
Westwing verkauft an Kunden in 13 europäischen Ländern und ist außerdem in Brasilien aktiv.
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