Trotz Verbesserungen: Kunden-Programm "Otto Up" bleibt eine Marketing-Baustelle
29.06.2021
Bestandskunden werden bestraft, Neukunden bevorzugt
Verbesserungspotenzial gibt es dennoch. Denn nach wie vor bevorteilt Otto ja neue Kunden, die den Service gratis bekommen. Bestandskunden dagegen müssen bezahlen und werden so für ihre Loyalität bestraft. Verwirrend bleiben zudem die Konditionen. Denn Neukunden bekommen die Liefer-Flatrate gratis, dafür aber nur für sechs Monate (siehe Abbildung unten). Bestandskunden dagegen müssen zwar bezahlen, sparen dafür aber ein Jahr lang das Porto. Nachvollziehbar ist diese Zweiteilung nicht. Schön ist dafür, dass sich der Preis auf 9,90 Euro reduziert hat. Denn zum Start wurden ja noch 19 Euro fällig, wenn Bestandskunden den Service gebucht hatten. Kundenfreundlich ist zudem, dass die Flat nach einem Jahr bzw. sechs Monaten automatisch ausläuft. Dadurch müssen Verbraucher keine Folgekosten fürchten. Versandkosten sparen kann man aber leider nach wie vor nur bei Artikeln, die Otto selbst verkauft. Wer bei einem Marktplatz-Partner bestellt, zahlt weiter Porto-Gebühren. Das ist aus zwei Gründen problematisch. Zum einen wird der Service aus Kundensicht kompliziert, wenn es Einschränkungen gibt. Zum anderen baut Otto seinen Online-Shop zu einem Marktplatz aus. Immer mehr Artikel stammen daher von externen Händlern, bei denen die Liefer-Flatrate erst gar nicht gilt."Mit positiver Entwicklung sehr zufrieden"
Apropos einlösen: Zum Start gab es bei "Otto Up" auch Ermäßigungen bei Partnern. Zu den Benefits zählten vergünstigte Kino-Karten. Diesen Punkt hat Otto nun aber komplett gestrichen. Stattdessen bewerben die Hanseaten so genannte "Up Heroes". Dabei handelt es sich nach eigenen Angaben um "exklusive Produkt-Highlights", die besonders gut und günstig sind. An sich ein guter Schachzug. So konzentriert sich Otto nämlich auf Vorteile, die es für Kunden bei Otto gibt - und nicht woanders.Abonnieren Sie unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter!