Nicht mehr wirtschaftlich: Otto beendet Retouren-Abwicklung in Hamburg

04.09.2020

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Otto-Gruppe   schließt im kommenden Jahr ihr Logistikzentrum in Hamburg, über das aktuell noch der hauseigene Dienstleister Hermes Fulfilment   die Retouren für verschiedene Handelsunternehmen aus dem Otto-Konzern abwickelt. Der Betrieb wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte beendet, weil die Retouren-Abwicklung in der Hansestadt nach Konzern-Angaben nicht mehr wirtschaftlich sei.
Otto Retoure
Der Logistik-Standort in Hamburg (Bild: Otto)
Künftig werden daher alle Retouren aus dem Otto-Konzern über die beiden ausländischen Standorte in Lodz (Polen) und Pilsen (Tschechien) bearbeitet, die ebenfalls zur Tochter-Gesellschaft Hermes Fulfilment gehören. Aktuell werden bereits zwei Drittel aller Retouren über diese beiden Standorte im europäischen Ausland abgewickelt. Künftig kommen hier dann noch alle Rücksendungen dazu, die zurzeit noch in Hamburg bearbeitet werden. Verlagert ins Ausland werden aber nur kleinvolumige Retouren wie Textilien oder Elektro-Kleingeräte, auf die der Standort Hamburg zugeschnitten ist. Großvolumige Retouren von Waschmaschinen oder Fernsehern wickelt der Otto-Konzern dagegen auch in Zukunft weiter über seinen Hermes-Standort in Löhne   ab, wo Rücksendungen im 2-Mann-Handling bearbeitet werden. Denn Retouren werden prinzipiell gesammelt per LKW ins Ausland verfrachtet, wo Mitarbeiter in Polen und Tschechien dann die Rücksendungen bearbeiten. Diese Vorgehensweise lohnt sich aber nur bei kleinvolumigen Artikeln, da sich hier mehrere tausend Päckchen auf einmal per LKW transportieren lassen. Bei Fernsehern und Waschmaschinen ist ein LKW schnell voll, so dass sich hier der Transport ins Ausland nicht rechnet und der Konzern weiter auf einen deutschen Standort setzt. Die auf Lager-Logistik spezialisierte Hermes Fulfilment GmbH betreibt neben dem Retourenbetrieb in Hamburg hierzulande aktuell noch Versandzentren in Ohrdruf, Haldensleben und Löhne. Früher war der Logistik-Dienstleister zwar auch für konzernfremde Firmen tätig, doch aktuell arbeitet Hermes Fulfilment fast nur noch für Versender aus der Otto-Gruppe   . Der Fulfillment-Spezialist konzentriert sich nämlich auf das Geschäft mit Otto-Firmen, weil hauseigene Versender wie die Kernmarke Otto zunehmend wachsen   und daher diese Konzern-Töchter auch mehr Logistik-Kapazitäten benötigen. Vom Aus in Hamburg betroffen sind 840 Mitarbeiter, die überwiegend in Teilzeit beschäftigt sind. Die Geschäftsführung von Hermes Fulfilment will in den kommenden Monaten mit den Betriebsräten ausloten, mit welchen Maßnahmen die Folgen für die Beschäftigten abgemildert werden können.
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