Nächster Verkauf: Otto-Gruppe bereinigt Portfolio weiter

von Stephan Randler

15.01.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Otto-Konzern   verabschiedet sich von den nächsten Tochterunternehmen. So wurde zum Jahreswechsel nun der auf Print-Mailings spezialisierte Dienstleister Taylormail   aus Frankreich verkauft, der hierzulande aber wohl nur Otto-Insidern bekannt sein dürfte. Neuer Besitzer ist die französische Groupe Prenant   , die nach einer öffentlichen Ausschreibung zugeschlagen hat.

BlancheporteAuch der Mode-Versender Blancheporte wechselt den Besitzer (Bild: Screenshot)

Zum Kaufpreis macht die Otto-Gruppe keine Angaben. Fest steht dagegen, dass im Zuge der Übernahme alle 700 Mitarbeiter vom Otto-Konzern zum neuen Eigentümer wechseln. Die Groupe Prenant wiederum stammt aus dem klassischen Druckerei-Geschäft und will mit dem Kauf von Taylormail ihre Wertschöpfungskette um zusätzliche Dienstleistungen erweitern. Angekündigt   hatte sich der Verkauf bereits vor einem halben Jahr, denn im Sommer 2015 wurde bereits der auf Content-Produktion spezialisierte Dienstleister Cité Numérique   aus dem Konzernverbund gelöst   . Beide Unternehmen waren bislang Teil der französischen Groupe3Si   , deren Versender und Service-Gesellschaften seit zwei Jahren komplett dem Otto-Konzern gehören   . Der Handelskonzern 3SI war ursprünglich ein Joint Venture der Otto-Gruppe und der französischen FIPAR-Gruppe, zu dem verschiedene Versandhändler sowie Dienstleister gehörten und an dem die Hanseaten seit 1981 eine knappe Mehrheit von 51 Prozent besaßen.

Fokus auf das Kerngeschäft: Weitere Versender auf der Verkaufsliste

Aus diesem Joint Venture wurden dann Anfang 2014 ein Dutzend Handelsgesellschaften und Dienstleister herausgelöst    und vollständig übernommen   , um so schneller deren Geschäft zu restrukturieren. Hintergrund ist, dass der französische Konzern ein Sorgenkind der Otto-Gruppe ist. So ging allein im vergangenen Geschäftsjahr 2014/15 der Netto-Umsatz der Groupe3Si um 11,8 Prozent auf 851 Mio. Euro zurück   , weil unter anderem das Geschäft der auf den Handel mit Mode spezialisierten Kernmarke 3Suisses   umgebaut wird. Hier werden keine Kataloge mehr verschickt und Angebote stattdessen nur noch online beworben. Dadurch sind die Umsätze gesunken, zum anderen aber natürlich auch Kosten für die Restrukturierung angefallen. Die Umsätze in Frankreich dürften nun weiter zurückgehen. Denn nach dem Verkauf von Cité Numérique und Taylormail soll nun auch der französische Textilversender Blancheporte   den Besitzer wechseln. Hier hat man bereits einige Angebote gesichtet, nun bahnt sich wohl ein Management-Buyout an. Nach eigenen Angaben befindet sich die Groupe3Si in exklusiven Verhandlungen mit dem bestehenden Management, das den Spezialisten für Damenmode übernehmen will. Über die Bühne gehen soll der Deal noch in der ersten Jahreshälfte 2016. Nach wie vor auf der Verkaufsliste stehen   die beiden Versender Becquet   (Spezialversender für Heimtextilien in Frankreich) und Venca    (Mode-Marke mit Fokus auf Kunden in Spanien und Portugal), die ebenfalls zur französischen 3Si-Gruppe gehören. Hintergrund bei allen bisherigen und geplanten Verkäufen ist, dass man sich bei der 3SI-Gruppe verstärkt auf die Kernaktivitäten konzentrieren will und auch auf mehr Synergigen mit der übergeordneten Otto-Gruppe hofft. So wurde bereits der deutsche Shop der französischen Versendermarke 3Suisses eingestellt   , damit sich die Groupe3Si hier auf ihr Kerngeschäft in Frankreich und Belgien konzentrieren kann. Parallel hatte man das Geschäft von 3Pagen   und Vitrine Magique   verschmolzen und den französischen Online-Marktplatz LeChouchou.com   geschlossen, der zu 3Suisses gehört hatte. Um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, hatte die Otto-Gruppe im vergangenen Jahr auch den B2B-Versender Otto Office verkauft   - dieser gehörte aber nicht zur Groupe3Si.
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