Nach Deutschland-Start: AO.com legt jetzt auch in Holland los

Der britische Online-Pureplayer AO.com entert den nächsten Auslandsmarkt. Nachdem der Spezialist für weiße Ware bereits seit Herbst 2014 in Deutschland verkauft, können sich ab sofort auch Kunden in den Niederlanden mit Waschmaschinen und Kühlschränken von AO eindecken. Angekündigt hatten die Briten den Start in Holland zwar bereits im vergangenen Herbst. Erst jetzt wurde aber unter der Internetadresse AO.nl ein holländischer Online-Shop gestartet, in dem weiße Ware angeboten wird.

AO in den Niederlanden
Frisch gestartet: Der neue holländische Online-Shop von AO (Bild: Screenshot)

Punkten will AO auch in den Niederlanden mit solchen Service-Leistungen, die bereits Kunden hierzulande von einem Online-Einkauf bei AO überzeugen sollen. So wirbt AO auch in Holland unter anderem damit, dass Ware von einer hauseigenen Lieferflotte zugestellt wird. Die Lieferung ist für Kunden zudem kostenlos und wer vor 20 Uhr bestellt, soll die Ware bereits am nächsten Werktag erhalten. AO wirbt zudem auch in den Niederlanden mit einer Bestpreisgarantie. Wer daher sein Produkt bei AO ordert und die Ware danach bei Wettbewerbern wie Bol.com oder Coolblue günstiger sieht, soll die Differenz bei AO erstattet bekommen – aber nur unter bestimmten Bedingungen.

Kundenversprechen: Schnelle Lieferung und günstige Preise

AO wirbt in Holland zudem damit, dass Kunden ihr Altgerät kostenlos recyclen lassen können und für eine Gebühr von 14,99 Euro das neue Gerät von AO angeschlossen wird. Zum Vergleich: In Deutschland kostet der Anschluss-Service bei AO.de aktuell 24,99 Euro, für die Altgerätmitnahme wird eine Gebühr von 14,99 Euro für den Transport fällig. Die Standardlieferung wird aktuell hierzulande ebenfalls gratis angeboten, für eine Zustellung am nächsten Werktag wird ein Aufpreis von fünf Euro fällig.

AO.de Standorte
AO hat ein Zentrallager und vier Verteilzentren in Deutschland (Bild: Ao)

Dass die Briten in den Niederlanden starten, hatte sich in den vergangenen Monaten immer wieder angedeutet. So haben die Briten seit dem Start in Deutschland immer wieder betont, dass sie auch mit der Expansion in weitere europäische Länder liebäugeln. Kein Wunder.

Zum einen sehen die Briten nach eigenen Angaben auch in weiteren Ländern eine große Nachfrage nach weißer Ware, während diese Geräte in der Regel noch offline gekauft werden. Zum anderen können die Briten nun auch Nachbarländer von Deutschland über ihre Standorte in der Bundesrepublik bedienen (ein Zentrallager plus vier Verteilzentren).

Vor diesem Hintergrund werden auch die holländischen Kunden mit Ware aus dem deutschen Lager bedient. Das hat zudem den netten Nebeneffekt, dass hierzulande das Geschäft effektiver werden dürfte. Denn in Deutschland hatte AO im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2015/2016 (Stichtag: 31. März) noch damit zu kämpfen, dass viele Fahrten mit der eigenen Lieferflotte sich nicht rechneten, weil zu wenig Ware transportiert wurde. Eine weitere Niederlassung soll dennoch in Utrecht folgen, vor Ort will AO ein lokales Team für den Einkauf und den Kunden-Support beschäftigen.

Generell dürfte AO.com zudem in weitere europäische Länder expandieren, die von den Briten gut von Deutschland aus mit Ware bedient werden können – möglich wäre etwa ein Marktstart in Österreich.

In Großbritannien ist AO.com bereits seit über 15 Jahren aktiv. Im Herbst 2014 hatten die Briten dann zum ersten Mal einen Online-Shop im europäischen Ausland gestartet, als der deutsche Online-Shop an den Start ging. In den ersten zwölf Monaten konnte AO hierzulande einen Umsatz von 21,4 Mio. Pfund erzielen – was nach aktuellem Kurs in etwa einem Netto-Umsatz von umgerechnet 27,4 Mio. Euro im ersten vollen Geschäftsjahr entspricht. Wachsen konnte AO hierzulande unter anderem, weil der deutsche Online-Shop im vergangenen Sommer mehrmals über TV-Werbung beworben wurde.

Insgesamt hatten die Briten im vergangenen Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag: 31. März) einen Netto-Umsatz von 476,7 Mio. Pfund erzielt, was einem Plus von 23,8 Prozent entsprach. Enthalten sind in dieser Summe neben dem Geschäft in Deutschland die Verkäufe über den eigenen Web-Shop AO.com in Großbritannien sowie Umsätze aus Dienstleistungen für Dritte und Verkäufe über externe Online-Shops, die AO für Handelspartner betreibt. Wachsen konnten die Briten unter anderem, weil sie in ihrem Heimatland neben weißer Ware seit kurzem zusätzlich auch braune Ware anbieten (Consumer Electronics). Unterm Strich stand 2014/2015 aber ein Verlust von -2,5 Mio. Pfund, weil allein durch den Start in Deutschland und die Expansion ein operativer Verlust von -11,0 Mio. Pfund entstanden war.

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2 Kommentare

  1. Ich habe mal dort gekauft und bin morgens – wenn ein Kühlschrank kaputt geht, dann möchte man darauf nicht tagelang warten – zu der Adresse gefahren, die im Impressum angegeben ist.
    Böse Überraschung: dies war kein frei zugängliches Lager, sondern ein Einfamilienhaus, wo die Telefonzentrale Deutschland ansässig ist.
    Geliefert wird von angeblich ein paar Lagern in BRD, ein Lagerverkauf ist nicht vorhanden. Was ist von einer solchen international expandierenden Firma zu halten und von solch einem Aufbauschen einer Presseinformation, wenn die Firmenzentrale aus einem Einfamilienhaus besteht wo zwei oder drei Mitarbeiter sitzenl

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  1. Dutch online store of AO has launched

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