Miet-Commerce: Tchibo steigt neu ein, Media-Markt expandiert

von Stephan Randler

19.01.2018

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Kaffee-Röster Tchibo   geht im E-Commerce neue Wege. Denn demnächst vermieten die Hamburger online erstmals Mode - anstatt sie klassisch zu verkaufen. So startet in der kommenden Woche eine neue Online-Plattform, auf der Verbraucher nachhaltig produzierte Baby- und Kindermode leihen können (Website: "Tchibo Share   "). Mit dem neuen Miet-Portal bedienen die Hamburger nach eigener Auffassung einen gesellschaftlichen Trend, da Konsumenten verstärkt Produkte lieber mieten wollen.
  Das komplette Mode-Sortiment gibt es aber nicht zur Miete. Denn auf der neuen Website werden zunächst nur ausgewählte Artikel angeboten. Um den Verleih kümmert sich auch nicht Tchibo selbst, sondern die 2014 gegründete Relenda GmbH aus Magdeburg. Dieser Partner sollte sich mit dem Geschäft auskennen, da Relenda selbst unter Kilenda.de   bereits einen eigenen Miet-Shop betreibt, über den Verbraucher ausgewählte Kinderkleidung leihen können. Für Tchibo wiederum birgt der Schritt in den Miet-Markt kaum Risiken, wenn das operative Geschäft über einen Partner abgewickelt wird. Generell will sich Tchibo mit dem Miet-Modell bei Konsumenten als nachhaltiges Unternehmen positionieren, wenn Verbraucher weniger kaufen und dadurch Ressourcen schonen. Konsumenten sollen wiederum Geld sparen, wenn sie Kinder-Mode nicht jedes Mal neu anschaffen müssen. So gibt es T-Shirts bei "Tchibo Share" zum Beispiel ab zwei Euro Miete im Monat. Der Versand per DHL kostet 1,99 Euro, ab einem Bestellwert von 15 Euro wird portofrei geliefert. Die Mindestmietdauer beträgt einen Monat, danach werden alle gemieteten Stücke tagesgenau abgerechnet. Prinzipiell kann man zwischen neuer und gebrauchter Ware wählen, wobei gebrauchte Stücke aussehen sollen wie neu. Denn nach dem Mietende werden die Artikel gereinigt und aufbereitet. Prinzipiell können Nutzer alle Sachen so lange behalten wie sie möchten. Draufzahlen sollen Konsumenten dabei übrigens nicht, wie eine "Rundum-Sorglos-Garantie" verspricht. So zahlen Mieter maximal den Kaufpreis, wenn sie ein Produkt mieten. Wenn ein Produkt nicht gefällt oder passt, gibt es ein 14-tägiges Rückgaberecht für unbenutzte Artikel. Tchibo nimmt Ware ohne Extrakosten zurück, wenn sie kaputt gehen sollte.
Mieten bei MediaMarkt
Mieten bei MediaMarkt (Bild: Media-Saturn)
Mit dem neuen Verleih-Service ist Tchibo in bester Gesellschaft. Während sich Tchibo nun aber erstmals in den Miet-Commerce wagt, sind andere Händler hier schon länger unterwegs. So verleiht die Media-Saturn-Gruppe zum Beispiel bereits seit einem Jahr ausgewählte Gadgets. Zunächst war der Verleih-Service im Online-Shop der Vertriebsmarke Media Markt gestartet   , seit dem vergangenen Herbst können Kunden auch erstmals ausgewählte Elektronik-Artikel in ausgewählten stationären Märkten von Media Markt mieten   . Dort scheint man den Nerv der Kunden zu treffen. So ist für dieses Jahr eine kontinuierliche Ausweitung des Miet-Angebots in Deutschland geplant, nachdem der Verleih-Service vor Ort zunächst nur in fünf Märkten im Großraum Berlin gestartet war. Das berichtet das Start-Up Grover   , das sich um den Service kümmert und die Mietangebote betreut. Grover betreut einen vergleichbaren Miet-Service auch für den Elektronik-Händler Conrad, der erst zum Jahreswechsel in den Miet-Commerce eingestiegen ist   . Bereits über ein Jahr betreibt dagegen schon der Otto-Versand seinen Miet-Shop "Otto Now", den die Hanseaten aber in Eigenregie betreiben   .
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