Marktplätze: Hood mausert sich zur Amazon-Alternative
27.10.2015
Auf Hood.de verkaufen derzeit 8.000 gewerbliche Händler (Bild: Screenshot)
Der Online-Marktplatz wurde von Geschäftsführer Ryan Hood im Jahr 2000 gestartet, der in diesem Jahr das 15-jährige Firmenjubiläum feiern kann. Passend dazu gab es im vergangenen Jahr ein zweistelliges Wachstum von 17 Prozent, das Marktplatzvolumen - also der Wert der über die Plattform gehandelten Ware der Verkäufer - hat mit 39 Mio. Euro brutto (inkl. MwSt.) dabei eine neue Bestmarke erreicht, seit 2005 arbeitet der Online-Marktplatz profitabel. Trotz der guten Entwicklung gilt aber: Im Vergleich zu den deutschen Umsätzen von Amazon ist das Geschäft von Hood.de weiter überschaubar. Denn laut einer Schätzung vom Institut für Handelsforschung (IFH) hatte Amazon im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,1 Mrd. Euro netto (exkl. MwSt.) allein mit eigenen Verkäufen erzielt. Wenn man hier noch die Verkäufe der Marktplatz-Partner addiert, kommt das IFH auf 13,4 Mrd. Euro Handelsvolumen (netto) . Auch ein Vergleich mit eBay zeigt, wie abgeschlagen Hood.de hinter den Branchenführern agiert. So zählt eBay nach eigenen Angaben derzeit 17 Mio. aktive Kunden und 175.000 gewerbliche Händler, die aktuell 70 Mio. Artikel in 50.000 Produktkategorien anbieten. Hood dagegen kommt aktuell auf rund zwei Mio. aktive Kunden und etwa 8.000 gewerbliche Händler. Trotz diesem Klassenunterschied verkaufen immer wieder Händler zusätzlich auf Hood.de, obwohl sie mit ihren Angeboten bereits bei Amazon und eBay vertreten sind. Denn im direkten Vergleich zu den Platzhirschen bietet Hood.de für Partner attraktive Konditionen. "Viele Händler bieten Artikel bei uns günstiger an und verdienen unterm Strich pro verkauftem Artikel dennoch mehr", weiß Geschäftsführer Ryan Hood (siehe Foto). Tatsächlich liegen die Verkaufsprovisionen bei Hood.de zwischen einem und sechs Prozent , auf Einstellgebühren verzichtet man komplett. eBay dagegen berechnet gewerblichen Verkäufern eine Einstellgebühr , die Provisionen betragen zudem bis zu zehn Prozent . Bei Amazon kostet die Einstellgebühr 99 Cent pro Artikel, wenn Händler gelegentlich Produkte anbieten. Die Provision beträgt je nach Kategorie zwischen sieben und 45 Prozent (siehe Übersicht ). Dazu kommt: Während sich bei eBay beispielsweise die Provision auf den Gesamtpreis bezieht und Verkäufer daher auch für die Versandkosten zur Kasse gebeten werden, berechnet Hood seine Verkaufsprovisionen dagegen ausschließlich im Hinblick auf den reinen Warenwert.