"Leider keine andere Wahl": Lockdown zwingt Adler zum Insolvenzantrag
11.01.2021
Neunmonatsumsatz 2020 bereits deutlich unter dem Vorjahr
In Deutschland sind wegen des zweiten Corona-Lockdowns seit 16. Dezember im Einzelhandel nahezu alle Geschäfte geschlossen bis auf Ausnahmen wie Supermärkte. Um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen, sollten diese Maßnahmen ursprünglich bis zum 10. Januar 2021 gelten. Zu Beginn des Jahres wurden diese Corona-Maßnahmen allerdings bis zum 31. Januar 2021 verlängert . Wie es danach weitergeht, wollen Bund und Länder erst am 25. Januar 2021 beraten. Gut möglich daher, dass diese Maßnahmen dann erneut verlängert werden - wenn die Corona-Zahlen sich nicht verbessern. Auch in Österreich gibt es aktuell einen Lockdown , weshalb hier ebenfalls Mode-Geschäfte geschlossen sind. Das vorletzte Geschäftsjahr 2019 hatte die Adler Modemärkte AG mit einem Netto-Umsatz von 495,4 Mio. Euro und einem EBITDA von 70,3 Mio. Euro beendet . In den ersten neun Monaten 2020 waren die Konzernumsätze von zuvor 353,6 Mio. Euro (9M/2019) auf 238,9 Mio. Euro (9M/2020) gesunken, weil bereits wegen des Lockdowns im Frühjahr 2020 die stationären Standorte geschlossen waren. Parallel hatte sich das EBITDA von zuvor 33,3 Mio. Euro (9M/2019) auf -19,2 Mio. Euro (9M/2020) verschlechtert. Die Adler Modemärkte AG ist die strategische und operativ tätige Führungsgesellschaft des Konzerns. In Deutschland betreibt Adler seine stationären Modemärkte selbst oder über die Tochtergesellschaften Adler Mode GmbH und Adler Orange GmbH & Co. KG. Auch diese zwei Töchter sowie die Adler Orange Verwaltung GmbH haben Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. In Luxemburg, Österreich und der Schweiz betreibt Adler die Modemärkte über Tochtergesellschaften, die vom Insolvenzantrag nicht betroffen sind und ihre Geschäfte deshalb im normalen Geschäftsgang fortführen. In Deutschland will Adler sämtliche Standorte nach dem 31. Januar 2021 wieder eröffnen - wenn Corona-Maßnahmen es erlauben und die bestehenden Beschränkungen aufgehoben werden.Abonnieren Sie unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter!