Hawesko-Gruppe: Versandgeschäft sinkt zum dritten Mal

Auch im dritten Quartal 2015 musste die Hawesko-Gruppe bei ihrer Versandsparte ein leichtes Umsatzminus verbuchen. Konkret ist der Netto-Umsatz im Distanzhandel um -2,8 Prozent zum Vorjahresquartal gesunken und hat dadurch einen Wert von 34,5 Mio. Euro erreicht (Q3/2014: 35,5 Mio. Euro), wie aus dem aktuellen Quartalsbericht der Weinhandelsgruppe hervorgeht.

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Das vergangene Jubiläumsjahr macht sich noch bemerkbar (Bild: Screenshot)

Überraschen dürfte es Leser von neuhandeln.de allerdings kaum, dass der Umsatz auch im dritten Quartal 2015 im Versandhandel nachgeben hat. Denn bereits im zweiten Quartal 2015 sank der Netto-Umsatz um 0,2 Prozent auf 34,0 Mio. Euro in der Versandsparte, im ersten Quartal 2015 hatte es sogar ein Umsatzminus von 3,1 Prozent auf 36,9 Mio. Euro gegeben.

Die Hawesko-Gruppe selbst sollte die aktuelle Entwicklung auch nicht besorgen – was kein Wunder ist. Denn im vergangenen Geschäftsjahr 2014 konnte der Hawesko-Versand – die Kernmarke der Handelsgruppe – sein 50-jähriges Jubiläum feiern, wodurch es für Kunden viele Jubiläumsangebote gab. Deshalb hatte das Versandgeschäft im vergangenen Jahr stark angezogen, allein im dritten Quartal 2014 gab es ein sattes Umsatzplus von 14,2 Prozent.

Das Jubiläumsjahr hat damit zu einem hohen Umsatzniveau geführt, auf dem sich Zuwächse nun schwerer realisieren lassen. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum das Geschäft im Distanzhandel zum Vorjahr erneut leicht abgenommen hat. Denn nach eigenen Angaben hat sich der Handelskonzern im Distanzhandel auf rentablere Umsätze fokussiert und damit auch auf Geschäft verzichtet, das sich weniger lohnt. Was genau damit gemeint ist, hat man bis Redaktionsschluss zwar nicht verraten. Denkbar wäre aber, dass der Hawesko-Konzern nach dem Jubiläumsjahr beispielsweise weniger mit Rabatten und Gutscheinen geworben hat.

Unterm Strich hat sich das Ergebnis (EBIT) in der Versandsparte jedenfalls deutlich verbessert von zuvor 1,5 Mio. Euro im Vorjahresquartal mit Jubiläumsangeboten auf nun 2,1 Mio. Euro.

Positiv entwickelt haben sich im dritten Quartal 2015 übrigens auch die Umsätze der drei weiteren Versendermarken Carl Tesdorpf, Wine Company und Wein & Vinos, die neben dem Hawesko-Versand zur Distanzsparte der Gruppe gehören. Konkrete Zahlen nennt hier der Konzern zwar nicht, die Umsätze dürften im Vergleich zum Hawesko-Versand aber deutlich geringer ausfallen. Denn von den insgesamt 157,3 Mio. Euro Versandhandelumsatz aus dem vergangenen Jahr wurden 39,8 Mio. Euro über Wein & Vinos erzielt, während Carl Tesdorpf auf 9,5 Mio. Euro kam und Wine Company neun Mio. Euro zur Versandsparte zusteuern konnte. Der Hawesko Versand machte mit rund 99 Mio. Euro den Löwenanteil im Versandgeschäft.

Hawesko Umsätze

Versandhandel ist eine von drei Säulen der Hawesko-Gruppe (Bild: Screenshot)

Zur Hawesko-Gruppe gehört neben der Versandsparte auch noch der Großhandel und das Geschäft des stationären Einzelhändlers Jacques‘ Weindepot. Insgesamt konnte der Konzern im dritten Quartal 2015 den Netto-Umsatz über alle Sparten um 2,0 Prozent auf 105,4 Mio. Euro steigern. Dabei konnte der Handelskonzern unter anderem bei Jacques‘ von einem höheren Durchschnittsbon und zusätzlichen Filialen profitieren, auch durch eine bessere Profitabilität beim Groß- und Einzelhandel verbesserte sich das Konzern-EBIT von 2,5 auf 4,6 Mio. Euro.

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