Die MediaSaturn-Mutter Ceconomy plant den Einstieg ins Marktplatz-Business. Das geht aus aktuellen Unterlagen hervor, die gestern zum Abschluss des Geschäftsjahres 2018/2019 (Ende: 30. September) veröffentlicht wurden. Demnach will Ceconomy durch eine Marktplatz-Strategie das Online-Sortiment erweitern, die Zahl der Lagereinheiten erhöhen und die Warenverfügbarkeit steigern. Geplant ist nach eigenen Angaben, dass der Online-Marktplatz in Deutschland im Mai 2020 an den Start gehen soll.

Sehr viel mehr lässt sich der Ceconomy AG dann leider allerdings auch auf Nachfrage von neuhandeln.de nicht entlocken. So verweist eine Sprecherin des Unternehmens lediglich auf den 26. März 2020, an dem es ein Strategie-Update geben soll – und wohl auch mehr Infos zu der Marktplatz-Strategie.
Offen ist damit aktuell, bei welcher Vertriebsmarke so ein Online-Marktplatz geplant ist – also bei MediaMarkt oder Saturn. Sehr wahrscheinlich ist, dass die beiden Online-Portale um Angebote von Drittanbietern erweitert werden. Schließlich wurde ja erst vor kurzem die IT konzernweit vereinheitlicht von zuvor sechs Shop-Lösungen auf eine gemeinsame IT-Plattform.
Spannend wird auch, was für ein Marktplatz-Konzept letztlich umgesetzt wird. Denn möglich wäre zum einen ja ein kuratiertes Sortiment, für das einzelne Partner ausgewählt werden, die ihr Produkt dann jeweils exklusiv bei MediaSaturn anbieten. So macht es aktuell zum Beispiel die Parfümerie-Kette Douglas, bei der Kunden im Online-Shop seit kurzem ausgewählte Produkte von Partnern finden.
Die Alternative wäre ein offener Marktplatz, bei dem sich Händler bei Interesse selbst anmelden und verkaufen können – es dann aber auch bei einem Artikel schnell verschiedene Anbieter gibt, die sich unter Umständen einen Preiskampf liefern. So eine Marktplatz-Variante verfolgt aktuell zum Beispiel die Handelskette Real bei ihrem Online-Auftritt. Möglich wären bei MediaMarkt und Saturn prinzipiell beide Varianten. Ein offener Marktplatz wäre aber wohl wenig zielführend. Denn dann kommt es zu Preiskämpfen, was gerade im margenschwachen Elektronikhandel das Geschäft nur schwerer macht.

Im Geschäftsjahr 2018/2019 hat die Ceconomy AG ihren europaweiten Netto-Umsatz währungs- und portfoliobereinigt leicht um 0,8 Prozent auf 21,5 Mrd. Euro erhöht. Ein Grund sind „starke Marketing-Kampagnen“. Der konzernweite Online-Umsatz hat sich um 13,2 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro erhöht. 47 Prozent der Online-Bestellungen wurden von Kunden in einem Store abgeholt (Vorjahr: 42 Prozent).
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