Ehemaliger Weltbild-Logistik droht nun endgültig das Aus
02.10.2015
Das ehemalige Weltbild-Lager könnte bald still stehen (Bild: Also Holding AG)
Das Sanierungskonzept von Also sah vor, 150 Arbeitsplätze zu erhalten. Aktuell sind rund 450 Mitarbeiter bei dem Logistik-Dienstleister beschäftigt. Hintergrund ist, dass die Also Logistics Services GmbH nach eigenen Angaben eine zu hohe Kostenstruktur habe , mit der man nicht wettbewerbsfähig sei. Allein im ersten Halbjahr 2015 sei daher ein Verlust von rund vier Mio. Euro entstanden . Der Schweizer Also-Konzern hatte daher Ende Juli entschieden, das Geschäft seines Augsburger Fulfillment-Dienstleisters nicht mehr länger zu finanzieren . Die Also Logistics Services GmbH war im vergangenen Herbst entstanden, als der Also-Konzern aus der Insolvenzmasse der Verlagsgruppe Weltbild die Logistiksparte übernommen und in eine neue Gesellschaft übertragen hatte . Die neu gegründete Gesellschaft nutzt seitdem das ehemalige Versandzentrum von Weltbild am Standort Augsburg, um dort Pakete für Händler zu packen. Nach wie vor arbeitet man aber für Weltbild. Andere Versandhändler konnte man bislang nicht gewinnen, da der Dienstleister nach eigenen Angaben schlichtweg zu teuer sei. Zum Insolvenzverwalter wurde nun Frank Kebekus bestellt, der als Sachwalter bereits zuvor beim Insolvenzverfahren in Eigenregie zuständig war. Er muss neue Finanzierungsquellen finden, da das Insolvenzgeld bereits gezahlt wurde und der Fulfillment-Dienstleister sein Geschäft nun wieder selbst finanzieren muss. Laut der Gewerkschaft Verdi werden die auflaufenden Verluste der Also Logistics Services GmbH zunächst von Weltbild getragen . So finanziere Weltbild das Geschäft "garantiert" bis Ende Januar 2016, eventuell bis Juni 2016.