Offiziell: Insolvenzantrag für ehemalige Weltbild-Logistik

Geschäftsführer Reiner Wenz hat beim Amtsgericht Arnsberg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die Also Logistics Services GmbH gestellt. Damit ist es offiziell zu dem Schritt gekommen, den der Also-Konzern diese Woche in Aussicht gestellt hatte. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Frank Kebekus bestellt (Aktenzeichen: 10 IN 100/15).

Also LogistikIm ehemaligen Versandlager von Weltbild kriselt es (Bild: Also Holding AG)

Die Also Logistics Services GmbH war im vergangenen Herbst entstanden, als der Also-Konzern aus der Insolvenzmasse der Verlagsgruppe Weltbild die Logistiksparte übernommen und in eine neue Gesellschaft übertragen hatte. Die neu gegründete Gesellschaft nutzt seitdem das ehemalige Versandzentrum von Weltbild am Standort Augsburg, um dort im Kundenauftrag die Pakete für andere Händler zu packen. Dabei arbeitet man aber überwiegend für Weltbild.

Am vergangenen Montag (27. Juli) hatte der Also-Konzern entschieden, dass Geschäft seines Augsburger Fulfillment-Dienstleisters nicht mehr länger zu finanzieren. So ist allein im ersten Halbjahr 2015 ein Verlust von rund vier Mio. Euro entstanden. Schuld daran sei eine zu hohe Kostenstruktur, mit der man nicht wettbewerbsfähig sei. Laut dem Konzern halten die hohen Kosten potenzielle Neukunden davon ab, das Unternehmen als Fulfillment-Dienstleister zu beauftragen. Von den aktuell 450 Mitarbeitern am ehemaligen Weltbild-Standort sollen daher rund einhundert Mitarbeiter entlassen werden, um auf diese Weise die Kosten zu senken.

Vom Also-Konzern ist ein Hauptaktionär die Droege-Gruppe, die wiederum seit vergangenem Herbst der neue Eigentümer der Weltbild-Gruppe ist. Diese ist nach eigenen Angaben gestern von dem drohenden Insolvenzantrag der Also Logistics Services GmbH „überrascht worden„.

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