eFood-Sterben: Zooplus schließt ZooBee-Shop, Amazon beerdigt Pantry-Service

von Stephan Randler

28.05.2020

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Erst vor wenigen Wochen hatte der Delticom-Konzern   seinen eFood-Shop Gourmondo geschlossen, um sich wieder auf sein ursprüngliches Kerngeschäft - den Online-Handel mit Reifen und Kompletträdern - zu konzentrieren   . Nun geht mit ZooBee   schon wieder ein Online-Shop mit Lebensmitteln vom Netz.
Zooplus Zoobee
ZooBee Online-Shop (Bild: Screenshot)
Hinter diesem Angebot steht wiederum die Zooplus AG   aus München, die an sich zwar auf den Online-Vertrieb von Tierbedarf spezialisiert ist. Vor rund zwei Jahren ist aber unter dem Marken-Namen "ZooBee" ein Online-Shop mit Lebensmitteln dazu gekommen, um so das Portfolio sinnvoll zu ergänzen. „Für viele haltbare Lebensmittel und Drogerie-Artikel können wir bei den Prozessen problemlos auf den Abläufen des Handels mit Tierbedarf aufsetzen", argumentierte damals ein Zooplus-Sprecher im Gespräch mit neuhandeln.de. Zudem war es nicht das erste eFood-Experiment. So hatte Zooplus schon Lebensmittel online verkauft, bevor der ZooBee-Shop an den Start gegangen war. Denn der Spezial-Versender betreibt nicht nur Online-Shops unter seiner Kernmarke "Zooplus". Zusätzlich ist das E-Commerce-Unternehmen auch noch mit der Discount-Marke Bitiba   aktiv, die sich an preisbewusste Kunden richtet. Diese konnten bereits vor Jahren erstmals zusätzlich auch noch haltbare Lebensmittel bestellen, wenn sie Tierbedarf online gekauft haben. Erweitert wurde der Discount-Shop damals um Lebensmittel, weil sich Verbraucher unter anderem solche Angebote gewünscht hätten.
Zooplus Bitiba
Auch der Tierfutter-Shop Bitiba verkauft keine Lebensmittel mehr (Screenshot)
Vor diesem Hintergrund wurde dann auch im Jahr 2018 der ZooBee-Shop gestartet   , über den haltbare Lebensmittel wie Kaffee, Getränke, Süßwaren und Fertiggerichte angeboten werden. Doch zum 30. Juni 2020 wird das Angebot eingestampft. "Um unser Wachstum weiter voranzutreiben, konzentrieren wir uns auf unser Kerngeschäft", argumentiert der Spezial-Versender auf Nachfrage von neuhandeln.de. Wie die Delticom-Gruppe nach dem Gourmondo-Abenteuer sucht also auch Zooplus nun wieder sein Glück in der angestammten Nische. Passend dazu bleibt der Discount-Shop Bitiba weiter online. Doch Lebensmittel werden über diesen Shop nun nicht mehr vermarktet - sondern nur noch Tierbedarf.

Keine Überraschung: Amazon beendet Pantry-Service

Keine Zukunft hat auch der Lebensmitteldienst "Amazon Pantry" (englischer Begriff für Vorratskammer), der vom Versandriesen im Herbst 2015 in Deutschland gestartet   wurde. Seitdem können sich Kunden typische Produkte des täglichen Bedarfs in einer speziellen Box liefern lassen. Allerdings nicht gerade zu attraktiven Konditionen. Denn nutzen können den Service nur Prime-Mitglieder von Amazon.de, zudem gibt es einen Mindestbestellwert von 15 Euro   und dazu Versandkosten von 3,99 Euro pro Bestellung.
Amazon Pantry
Amazon beerdigt bereits in Kürze seinen Pantry-Service (Bild: Screenshot)
Nun stellt Amazon den Service - ebenfalls zum 30. Juni 2020 - ein, ohne sich aber aus dem Geschäft mit haltbaren Lebensmitteln zu verabschieden. So will Amazon.de in Kürze die meisten Bestseller aus dem Pantry-Sortiment im generellen Produktangebot auf Amazon.de anbieten - um Verbrauchern so nach eigenen Angaben das "bestmögliche Kundenerlebnis" zu bieten. Und das macht so letztlich auch Sinn. Denn generell liefert Amazon ja ohne einen Mindestbestellwert - und ab einem Warenwert von 29 Euro ohnehin versandkostenfrei. Haltbare Lebensmittel wie Spaghetti lassen sich außerdem bei Amazon.de schon länger regulär bestellen, ohne dafür den Pantry-Service zu nutzen. Damit hat Amazon.de sein Angebot also lediglich unnötig verkompliziert - wie ich ja auch bereits zum Start bemängelt hatte   .
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