Dress-for-less: Privalia verkauft, Management übernimmt
05.11.2015
Dress-for-less verkauft online Restposten und Überhänge (Bild: Screenshot)
Details zum Deal verrät Dress-for-less allerdings auch auf Nachfrage von neuhandeln.de nicht. Fest steht aber, dass das bestehende Management unter dem Vorsitz des 43-jährigen Spaniers Gonzalo unverändert zusammen bleibt. Gonzalo ist seit September 2012 als Geschäftsführer für Dress-for-less verantwortlich und wurde kurz nach dem Kauf durch Privalia berufen. Dieser bisherige Eigentümer will sich durch den Verkauf des Online-Outlets nun wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren - den Betrieb des hauseigenen Shopping-Clubs in den vier Ländern Spanien, Italien, Mexiko und Brasilien. Auch hier können Kunden preisgünstige Mode ordern, im Gegensatz zu Dress-for-less sind die Angebote aber nicht offen einsehbar und registrieren Mitgliedern vorbehalten, die sich zum Kauf bei Privalia anmelden müssen. Weil sowohl Privalia als auch Dress-for-less online preisgünstige Mode vermarkten, wollten die Spanier mit ihrem Einstieg vor vier Jahren von Synergien bei der Strategie und dem operativen Geschäft profitieren und andererseits ihr Geschäft erstmals nach Deutschland ausweiten. Der Management-Buy-Out legt nun aber nahe, dass man nicht wirklich von Synergien profitierte. Auch die nackten Zahlen der letzten Jahren sind nicht gerade beeindruckend (siehe Grafik). Nach eigenen Angaben konnte die Dress-for-less GmbH zwar im vergangenen Geschäftsjahr 2014 um 16 Prozent wachsen, was nach einer Hochrechnung von neuhandeln.de etwa einen Netto-Umsatz von rund 69,1 Mio. Euro bedeuten sollte. Im Jahr 2011 dagegen lag der Umsatz noch bei 78,1 Mio. Euro. Nach eigenen Angaben wurde die Entwicklung der Gesellschaft in den folgenden Geschäftsjahren dann durch "die Integration in die Privalia-Gruppe beeinträchtigt".Die letzten Jahre waren durch Restrukturierungen geprägt (Bild: eigene Grafik)
Dress-for-less wurde vor 16 Jahren gegründet. Ende 2007 hatte sich dann das Private Equity Unternehmen Palamon Capital Partner aus Edingburgh mit einem Mehrheitsanteil beteiligt. Im Jahr 2011 kaufte dann der in Spanien ansässige Shopping Club Privalia das Unternehmen auf. Zu Dress-for-less gehörten auch die Online-Shops Haburi und Jeansdome , die aber inzwischen wieder beerdigt wurden . Hintergrund ist, dass sich Dress-for-less auf den Handel mit günstiger Mode konzentriert, während die anderen zwei Angebote als Fullprice-Shops positioniert waren.