Dress for Less: Verkauf steht offenbar bereits in Kürze an

Das deutsche Online-Outlet Dress for Less dürfte in absehbarer Zeit einen neuen Eigentümer bekommen. So haben die Frankfurter auf Nachfrage von neuhandeln.de offiziell bestätigt, dass der aktuelle Eigentümer Privalia sein Engagement bei der Dress for less GmbH beenden will.

Dress for Less GmbHBei Dress for Less kommen Kunden preisgünstig an Mode (Bild: Screenshot)

Weitere Details verrät man zum aktuellen Zeitpunkt zwar nicht mit der Begründung, dass „der Prozess gerade am Laufen“ sei. Man gehe aber davon aus, dass man bereits in Kürze mehr zum Thema mitteilen könne – der Verkauf des Offprice-Anbieters steht demnach also kurz bevor.

Dress for Less ist auf den Online-Handel mit preisreduzierter Mode spezialisiert und wurde vor 16 Jahren gegründet. Seit vier Jahren gehört der Offprice-Anbieter zu dem spanischen Mode-Versender Privalia, der ebenfalls Saisonware zu hohen Rabatten anbietet. Während aber die Angebote bei Dress for Less öffentlich zugänglich sind, betreibt Privalia ein etwas anderes Geschäftsmodell. So setzen die Spanier auf ein Shopping-Club-Konzept in der Art von Vente Privée, bei dem nur registrierte Mitglieder die aktuellen Aktionsangebote kaufen können.

Mit der Übernahme von Dress for Less wurde Privalia erstmals auf dem deutschen Markt aktiv, da der hauseigene Shopping-Club nach wie vor nur Kunden in Spanien, Italien, Brasilien und Mexiko angeboten wird. Profitieren wollte man durch den Kauf zudem von Synergien bei der Strategie und dem operativen Geschäft von Dress for Less und dem Shopping-Club Privalia.

Das hat offenbar aber nicht hingehauen. Laut einem Bericht in der spanischen Presse sei es nicht zu den erwarteten Synergien gekommen. Privalia habe außerdem ohne Dress for Less größeres Wachstumspotenzial, wie es weiter heißt. Die Spanier wollten sich daher auf ihr Kerngeschäft mit Shopping-Clubs in Spanien, Italien, Brasilien und Mexiko konzentrieren.

Kennzahlen Dress for LessDie letzten Jahre waren durch Restrukturierungen geprägt (Bild: eigene Grafik)

Offiziell bestätigt hat man diese Aussagen auf Nachfrage zwar nicht. Die zuletzt publizierten Zahlen sprechen aber dafür, dass die Hintergründe stimmen. So konnten die Frankfurter im vergangenen Geschäftsjahr 2014 zwar um 16 Prozent wachsen, was nach Berechnungen von neuhandeln.de einen Netto-Umsatz von rund 69 Mio. Euro bedeutet. Im Jahr 2011 – also dem Jahr der Übernahme durch Privalia – lag der Umsatz aber noch bei 78,1 Mio. Euro. So war nach eigenen Angaben die Entwicklung der Gesellschaft in den Jahren 2011 und 2012 durch die Integration in die Privalia-Gruppe beeinträchtigt, wie es etwa im Jahresabschluss 2013 heißt.

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