Neue Jahreszahlen: Coolblue steigert seinen Deutschland-Umsatz stark

von Stephan Randler

24.02.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Seit Sommer 2020 bedient der holländische Elektronik-Händler Coolblue   auch Kunden in Deutschland über einen länderspezifischen Online-Shop. Wie sich das E-Commerce-Geschäft mit Elektronik-Produkten in der Bundesrepublik   entwickelt, zeigen nun brandneue Jahreszahlen. Demnach hat Coolblue hierzulande im vergangenen Geschäftsjahr 2022 bereits einen deutlich dreistelligen Millionenumsatz erwirtschaften können.
Coolblue Deutschland
Coolblue liefert Waren auch per Fahrrad aus
In den Büchern steht konkret ein Netto-Umsatz von 174 Mio. Euro. Das entspricht einem Plus von rund 85 Prozent   im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Holländer hierzulande erst auf einen Netto-Umsatz von 94 Mio. Euro   gekommen waren. Befeuert wurde das deutliche Wachstum in Deutschland jetzt dadurch, dass in die Infrastruktur investiert wurde. So hatte Coolblue zum Beispiel im Sommer 2022 ja einen Store in Essen   eröffnet. Damit betreiben die Holländer neben dem Online-Shop bereits zwei Ladengeschäfte in Deutschland. Denn in der Bundesrepublik wurde bereits im Herbst 2021 ein Store in Düsseldorf   an den Start gebracht.

Zustellung mit Fahrrädern und eigener Lieferflotte

Interessant sind die Stores für Coolblue zum einen, um weitere Kunden zu erreichen. Denn mit seinen zwei stationären Stores will der Elektronik-Spezialist nicht zuletzt solchen Verbrauchern eine Anlaufstelle bieten, die Produkte vor dem Kauf gerne einmal selbst in die Hand nehmen wollen. Zum anderen helfen die Stores aber auch dabei, die Kundschaft in dem Online-Shop zu bedienen. Denn in den Stores befinden sich lokale Depots mit Waren, die Coolblue von dort aus an diejenigen Kunden liefert, die diese Artikel online bestellen.
Coolblue Deutschland
Großgeräte wie etwa Waschmaschinen stellt Coolblue immer selbst zu (Bild: Coolblue)
Das Besondere dabei: Wenn sich die Versandadresse der Kunden in der Nähe eines lokalen Stores befindet, wird die Ware von Coolblue mit dem E-Lastenrad zugestellt. Das passiert in der Regel, wenn die gewünschte Ware in einem der beiden Depots verfügbar ist und es sich um kleinere Artikel handelt: beispielsweise Ware wie Laptops, Kopfhörer oder Smartphones. Bestellen können bei Coolblue aber natürlich auch Kunden, die woanders in Deutschland wohnen und daher keinen Store in ihrer Nähe haben. Solche Bestellungen lässt Coolblue dann ganz klassisch als Paketware deutschlandweit über den Versanddienstleister DHL zustellen. Ein Sonderfall sind dagegen Haushaltsgroßgeräte. Denn diese stellt Coolblue selbst über eigene Mitarbeiter zu (siehe Foto oben). Angeboten wird dieser Service bislang aber nur in der Metropolregion Rheinland und in Teilen des Sauer- und Münsterlandes. Kunden aus anderen Regionen in Deutschland können aktuell keine Großgeräte bei Coolblue im Online-Shop bestellen. Hintergrund ist, dass der Elektronik-Händler sein Lager in Holland in Tilburg hat. Von hier aus werden die Großgeräte mit eigenen blauen Lieferwagen zugestellt   an Kunden in der Nähe. Das Liefergebiet für Großgeräte wird nach eigenen Angaben aber sukzessive erweitert   .
Coolblue Umsatz
So entwickelt sich der jährliche Netto-Umsatz von Coolblue (Grafik: Coolblue GmbH)
Coolblue wurde 1999 gegründet. Der Multichannel-Händler ist seit 2020 in Deutschland aktiv, zuvor wurden nur Kunden in Holland und Belgien bedient. Hier verkauft Coolblue ebenfalls online als auch vor Ort über 20 stationäre Stores. In dem vergangenen Geschäftsjahr 2022 konnte der Multichannel-Händler in Deutschland, Holland und Belgien zusammen einen Netto-Umsatz von 2,35 Mrd. Euro erzielen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Gesamtumsatz damit aber kaum verändert (Wachstum: +0,6 Prozent). Dass Coolblue seinen Umsatz stabil gehalten hat, lag nicht zuletzt am starken Wachstum des Elektronik-Händlers in Deutschland. Denn auch für Coolblue war 2022 letztlich ein schwieriges Jahr. Das überrascht aber nicht, da Energiekrise und Inflation derzeit die Bürger in Europa belasten. Aufgrund der steigenden Kosten hat sich daher auch das EBITDA der Gruppe deutlich verschlechtert und ist von zuvor 88,6 Mio. Euro auf 43,4 Mio. Euro gesunken.
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