Corona als Umsatztreiber: Windeln.de profitiert gleich doppelt von der Krise

von Stephan Randler

21.08.2020

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Windeln.de-Gruppe   hat das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2020 mit einem Netto-Umsatz von 28,8 Mio. Euro abgeschlossen. Das entspricht nicht nur einem deutlichen Plus von gleich 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q2/2019: 17,2 Mio. Euro). Der Konzern wächst damit auch wieder, nachdem der Gruppenumsatz im ersten Quartal 2020 deutlich um -13,4 Prozent auf 14,9 Mio. Euro gesunken   war.
Matthias Peuckert
Matthias Peuckert (Bild: Windeln.de SE)
"Wir freuen uns, dass sich der Umsatz stark entwickelt hat", erklärt so auch wenig verwunderlich Matthias Peuckert (siehe Foto links), der den Spezial-Versender seit knapp zwei Jahren als Chief Executive Officer   (CEO) führt. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Konzern im zweiten Quartal 2020 von einigen Sondereffekten profitieren konnte. So hatte nämlich die Corona-Krise zu einer höheren Online-Nachfrage nach Drogerie-Bedarf geführt, weshalb der Netto-Umsatz der Gruppe in Europa um 24,5 Prozent von zuvor 4,5 Mio. Euro (Q2/19) auf 5,6 Mio. Euro (Q2/20) gestiegen ist. Leser von neuhandeln.de dürfte das nicht überraschen. So lag nach dem Corona-Lockdown   im März 2020 der Auftragseingang im deutschsprachigen Raum mehr als 42 Prozent über dem Wert aus dem Monat zuvor   . Das hohe Bestellvolumen konnte man aber nicht so schnell abwickeln, so dass es in der Logistik zu einem Rückstand bei der Auftragsbearbeitung gekommen war. Ein Teil der Umsätze wurde dadurch erst im April 2020 verbucht und fällt damit also nun in die Bilanz für das zweite Quartal 2020. "Ein Umsatztreiber in Europa war die Corona-Situation, die die Attraktivität des Online-Versandhandels im März und April massiv gesteigert hat", heißt es daher auch im Halbjahresbericht   des Konzerns. Die im ersten Quartal aufgetretenen Verzögerungen konnten im zweiten Quartal ganz abgebaut werden.

"Ein Umsatztreiber in Europa war die Corona-Situation"

Die Corona-Krise hat aber nicht nur das Geschäft in Europa befeuert. Im April 2020 konnte der Konzern nämlich auch rund sieben Mio. Euro über den Verkauf von Covid-19-Schutzartikeln wie Mund-Nasen-Masken   erwirtschaften, die aus China importiert wurden und daher dem Fernost-Geschäft zugerechnet werden. Zusätzlich konnte Windeln.de in China eine Umsatzsteuer-Rückerstattung verbuchen, weshalb der China-Umsatz im zweiten Quartal 2020 um 84,1 Prozent auf 23,2 Mio. Euro gestiegen ist - obwohl das Endkunden-Geschäft wegen einem Überangebot im Markt hinter den Erwartungen geblieben ist. Das bereinigte EBIT fällt im zweiten Quartal 2020 mit einem Wert von -0,0 Mio. Euro ausgeglichen aus, nachdem es zuvor einen Verlust von -2,4 Mio. Euro gab (Q2/2019). Ohne die Steuer-Erstattung liegt das bereinigte EBIT im zweiten Quartal 2020 aber wieder bei -2,1 Mio. Euro. Denn die Erstattung hatte im zweiten Quartal 2020 einen positiven Umsatz-Effekt von 2,8 Mio. Euro. Wenn man diese Summe aus dem Gruppenumsatz von 28,8 Mio. Euro herausrechnet, so verbleibt ein Konzernumsatz von 26,1 Mio. Euro - was aber immer noch ein starkes Plus von 52 Prozent ist. Im Jahresvergleich hat sich dann auch das bereinigte EBIT ein wenig verbessert, was unter anderem an geringeren Marketing-Ausgaben liegt. Die deutsche Windeln.de-Gruppe verkauft aktuell über ihre Marke Windeln.de   in der DACH-Region und in China. Dazu ist der Konzern mit dem Online-Shop Bebitus   in Frankreich, Spanien und Portugal aktiv. Die Bebitus-Umsätze fehlen aber in allen Zahlen, da dieses Auslandsgeschäft ja verkauft werden   soll.
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