Vorläufige Zahlen: So belastet die Corona-Krise den Ceconomy-Konzern

von Stephan Randler

20.04.2020

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Nach und nach verdeutlichen jetzt konkrete Zahlen, wie sehr sich die Corona-Krise tatsächlich auf das Geschäft von einzelnen Händlern auswirkt. So hatte Zalando zum Beispiel kürzlich berichtet, dass in den letzten drei März-Wochen das Brutto-Warenvolumen beim Mode-Versender spürbar gesunken   ist. Und auch beim Elektronik-Konzern Ceconomy   verhagelt die Corona-Krise nun die aktuelle Quartalsbilanz.
Saturn Card
Der Filial-Umsatz fehlt (Bild: MediaSaturn)
Bei der MediaMarktSaturn-Mutter   ist der Umsatz nach vorläufigen Zahlen über alle Länder im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020 nämlich währungs- und portfoliobereinigt gleich deutlich um -6,6 Prozent gesunken. Das aktuelle Ceconomy-Quartal umfasst die Monate Januar bis März 2020. In den ersten zwei Monaten sei der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt zwar noch um 3,7 Prozent gewachsen. Doch dann kam der März und mit ihm der Corona-Shutdown   . Dass der Umsatz über alle drei Monate gesunken ist, sei daher "ausschließlich auf Store-Schließungen zurückzuführen". Konkret hat ja auch die Ceconomy-Gruppe in den meisten Ländern in Europa ihre stationären Märkte in der Mitte des vergangenen Monats geschlossen (siehe Übersicht unten). Neben dem Umsatz hat sich im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020 auch das Ergebnis deutlich verschlechtert. Konkret ist das bereinigte EBIT um -157 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr auf -131 Mio. Euro gesunken, was der Ceconomy-Konzern im Wesentlichen mit einer "negativen Umsatz- und Margenentwicklung" durch die Store-Schließungen begründet. Stark gewachsen ist dafür zeitgleich das Online-Geschäft der Gruppe.
Media Saturn Filialen
Bis zum 16. April waren insgesamt 881 von 1.025 Märkten vorübergehend geschlossen (Tabelle: Ceconomy AG)
Der Online-Umsatz (ohne MediaMarktSaturn Griechenland) hat sich zum Vorjahr um rund 24 Prozent erhöht. Stark gestiegen ist dabei die Nachfrage nach Home-Office-Produkten, Kühl- und Gefriergeräten sowie Heimwerker- und Gartenprodukten. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, werden Online-Bestellungen nun sogar teilweise durch Ware aus den lokalen Märkten abgewickelt - und nicht mehr ausschließlich aus einem separaten Online-Lager bedient. Der E-Commerce kann das Geschäft in den Märkten dennoch nur zum Teil kompensieren. In der DACH-Region zum Beispiel hat sich der Umsatz im zweiten Quartal 2019/2020 letztlich währungsbereinigt um -6,0 Prozent verschlechtert. Die Corona-Krise dürfte auch das laufende Quartal belasten. Zwar dürfen seit heute wieder die ersten Geschäfte öffnen. Doch Filialen von MediaSaturn bleiben in Deutschland zu, weil diese das Limit von 800 Quadratmetern an Verkaufsfläche   überschreiten. Der Konzern prüft daher, ob kleinere Bereiche in den Märkten vorübergehend abgetrennt und Stores so nun trotzdem wieder eröffnet werden können. Um die Krise zu überstehen werden unter anderem Beratungskosten sowie Marketing-Aufwendungen reduziert, Investitionen in Märkte gestoppt und Mietzahlungen für April 2020 für alle geschlossenen Märkte ausgesetzt. Hier will MediaMarktSaturn mit seinen Vermietern eine "einvernehmliche und für beide Seiten akzeptable Lösung" finden. Solange die Stores geschlossen sind, verzichten der Vorstand sowie Geschäftsführung als auch leitende Angestellte auf einen Teil ihres Gehalts. Für rund 20.000 Mitarbeiter in Deutschland nimmt der Konzern seit diesem Monat zudem Kurzarbeit in Anspruch.
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