"Wie Antidepressiva bei Herzinfarkt": Die falsche Rolle von Digital-Chefs im Handel

von Stephan Randler

19.12.2019

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Chief Digital Officers - kurz CDOs - werden bei Multichannel-Händlern oft falsch eingesetzt. Das schmälert nicht nur ihre Wirkung, sondern macht die Position oft überflüssig. Wie Händler ihre digitale Transformation daher besser meistern, erklärt Marcus Diekmann, CDO von Rose Bikes   .
Marcus Diekmann
Marcus Diekmann (Bild: Rose Bikes)
Seit einigen Jahren gibt es immer mehr CDOs im deutschen Handel. Das ist zunächst einmal eine positive Entwicklung. Nur leider wird der Jobtitel des CDO überwiegend falsch verstanden. Und das ist ein zentrales Problem. Denn in Gesprächen erlebe ich, dass viele Branchen-Begleiter einen CDO zum einen als Technik-Experten betrachten. Andere wiederum sehen in einem Digital-Chef vor allem einen Strategen für neue Geschäftsmodelle. In beiden Fällen handelt es sich zwar um wegweisende Zuständigkeiten - nur braucht es dafür eigentlich keinen CDO in einem Handelsunternehmen. Denn revolutioniert der CDO die Business-Strategie? Nein, das ist die Aufgabe vom CEO und dem Vorstand, gemeinsam mit der Geschäftsleitung. Ein CDO ohne echtes Mandat als CEO kann sich daher lediglich Gedanken machen und Anregungen geben, hat aber keinen ausreichenden Durchgriff. Und ist der CDO verantwortlich für Technik? Nein, das ist und bleibt auch künftig die Aufgabe des IT-Chefs. Schließlich ist der CDO zusammen mit dem CEO für die Unternehmensentwicklung verantwortlich. Der CDO sollte daher vom Business kommen und maximal die neuen Kundenbedürfnisse verstehen, daraus neue Geschäftsmodelle entwickeln, internationales Know-how mitbringen, Kundenanforderungen und Arbeitsweisen verstehen und mit Teams dann Strategien ableiten und umsetzen. Leider aber verstehen das viele Händler als Kritik an ihrer Vergangenheit - und nicht als eine Notwendigkeit für die Zukunft. Damit ein CDO sich aber wirklich lohnt, muss ein Händler sich auch tatsächlich verändern wollen. Und das ist der entscheidende Punkt. Denn zu oft noch werden CDOs eingestellt, um sich selbst in Sicherheit zu wiegen. Schließlich wird mit einem CDO dann per Funktion die Transformation in ein Unternehmen gebracht. Doch so ist es nicht. Denn ohne Klarheit und Definition der Rolle ist ein CDO letztlich nicht mehr als eine Absichtserklärung - und damit genauso wirkungslos wie Antidepressiva bei Herzinfarkt. Über den Autor: Marcus Diekmann ist Chief Commercial Officer (CCO) sowie Chief Digital Officer (CDO) beim deutschen Fahrrad-Hersteller Rose Bikes   . Zuvor hatte er die E-Commerce-Agenturen Shopmacher und Kommerz gegründet und arbeitete unter anderem bereits als Digital-Chef für Matratzen Concord.
alle Optionen Mitglied werden auf neuhandeln
Ihr regelmäßiger Update.

Basis

Die kostenfreie Mitgliedschaft auf neuhandeln.de

Vier Ausgaben des Versandhausberater kostenfrei zum Kennenlernen
  • Kostenfrei
  • Wöchentlicher Newsletter
  • Zugriff auf Beiträge exklusiv nur für Mitglieder
  • Teilnahme an Webinaren und virtuellen Kongressen
  • Kostenloser Eintrag im Dienstleister-Verzeichnis
  • Vier Wochen lang zum Test die Print-Ausgabe des Versandhausberaters frei Haus
-50%
Für ECommerce-Profis.

Premium

Versandhausberater, der Premium-Dienst von neuhandeln.de:

Freitags den Versandhausberater frei Haus
  • Sofort Zugriff auf alle Premium-Inhalte online
  • Wöchentlich neue Exklusiv-Studien und Analysen
  • Zugriff auf das gesamte EMagazin-Archiv
  • Freitags die aktuelle Versandhausberater-Ausgabe als E-Magazin und gedruckt per Post
  • 194,61 Euro pro Quartal (zzgl. MwSt)
    97,31 Euro (zzgl. MwSt)*
-50%
Top-Deal!
Für Dienstleister des Handels.

PremiumPlus

Das Marketingpaket macht Ihr Unternehmen für über 15.000 E-Retailer sichtbar.

  • Alle Leistungen der Premium-Mitgliedschaft
  • Umfassender Eintrag als Dienstleister im Dienstleister-Verzeichnis
  • Bevorzugte Platzierung in Suchergebnissen
  • Alle Platzierungen hervorgehoben mit Firmenlogo
  • Unternehmens-Einblendung unterhalb thematisch relevanter Beiträge
  • Whitepaper veröffentlichen
  • Pressemitteilungen veröffentlichen
  • Gastbeiträge veröffentlichen
  • Referenzkunden pflegen
  • 995 Euro pro Jahr (zzgl. MwSt)
    497,50 Euro (zzgl. MwSt)*

*Der rabattierte Preis gilt für die erste Bezugsperiode. Danach setzt sich die Mitgliedschaft zum regulären Preis fort, wenn sie nicht vor Ablauf gekündigt wird. Premium: 3 Monate/194,61 Euro, PremiumPlus: Jahr/995,00 Euro, Enterprise: Jahr/1998 Euro, jeweils zzgl. Mwst.

alle ThemenTags/Schlagwörter: