Vorbild Tchibo? Auch Weltbild will künftig an Online-Content verdienen

von Stephan Randler

13.12.2019

 (Bild: CLEMENS MAYER JULIA KNORR)
Bild: CLEMENS MAYER JULIA KNORR
Bild: CLEMENS MAYER JULIA KNORR unter Creative Commons Lizenz
Die Weltbild-Gruppe erschließt sich zunehmend neue Erlösquellen. So haben die Augsburger erst vor kurzem unter dem Namen "Orbisana   " eine weitere Versendermarke gestartet, über die Gesundheits- und Pflegeprodukte an Best Ager verkauft   werden. Zusätzlich erweitert Weltbild nun auch das Online-Sortiment bei seiner Kernmarke, wo Kunden im Weltbild-Shop erstmals Online-Kurse   kaufen sollen.
Christian Sailer Weltbild
Christian Sailer (Bild: Weltbild-Gruppe)
Dazu zählen Inhalte wie der "Crashkurs Ernährungskompass", der Kunden ein Programm mit "62 Videos zur gesunden Ernährung" verspricht. Wer das Paket bucht, kann den Inhalt anschließend online abrufen. Dazu schickt Weltbild die Kunden aber auf die Website eines Partners, der dort die Inhalte dann selbst anbietet - in diesem Fall ist es die Website von Ernährungsberater Bas Kast. Manche Angebote werden exklusiv für Weltbild produziert, andere wiederum gibt es nur bei Weltbild mit einem Preisvorteil. "Inhalte sind für uns zentral", sagt Christian Sailer, Chief Executive Officer (CEO) von Weltbild (siehe Foto). Er weiß aus der eigenen Marktforschung, dass sich seine Zielgruppe sehr für private Online-Kurse und Weiterbildungen interessiert. Gerade Video-Tutorials gibt es auf Plattformen wie YouTube zwar auch in Massen kostenlos. Weltbild will sich von den Gratis-Angeboten im Internet aber dadurch abheben, dass man auf starke Partner setzt. So listet Konkurrent Amazon etwa die Buch-Variante vom "Crashkurs Ernährungskompass" von Bas Kast unter den Bestsellern von Büchern zu "Diäten" oder "Fitness". Die Rechnung könnte aufgehen. Schließlich verdeutlicht das Beispiel von Kaffee-Röster Tchibo, dass Kunden durchaus online für solche Inhalte bezahlen. Unter dem Motto "Tchibo Fitness   " betreiben die Hamburger nämlich seit nun schon anderthalb Jahren   ein virtuelles Fitness-Studio, über das Kunden für ihre Workouts kostenpflichtige Video-Tutorials abrufen können. Verbraucher zahlen dabei einen Preis zwischen 7,99 Euro und 13,99 Euro im Monat. Danach können Nutzer auf alle Inhalte zugreifen, die ein auf Online-Trainings spezialisierter Dienstleister exklusiv für Tchibo entwickelt. Mit Erfolg. So ist Tchibo nach eigenen Angaben "sehr zufrieden" mit dem Content-Angebot, das sich zu einer "dauerhaft guten Ergänzung" des Online-Sortiments entwickle. "Wir beobachten, dass die Zahl der Mitglieder permanent steigt", berichtet Tchibo. Insofern scheint Weltbild jetzt alles richtig zu machen.
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