"Wettbewerbsfähigkeit sichern": Klingel-Gruppe stellt auch "Conleys" ein

von Stephan Randler

20.09.2019

 (Bild: Dr. Andreas Zachmann)
Bild: Dr. Andreas Zachmann
Bild: Dr. Andreas Zachmann unter Creative Commons Lizenz
Die Klingel-Gruppe   stellt in Kürze die nächste Versendermarke ein. Vor dem Aus steht dieses Mal der Mode-Shop Conleys   , der nach Informationen von neuhandeln.de voraussichtlich zum Ende des ersten Quartals 2020 offline gehen soll. Bis dahin werde der Geschäftsbetrieb des Mode-Händlers fortgesetzt.
Klingel-Gruppe
Klingel strukturiert um (Bild: Klingel)
Mit dem Conleys-Aus bereinigt die Klingel-Gruppe wieder einmal ihr Portfolio und fokussiert sich nach eigenen Angaben auf die eigenen Kernmarken sowie auf Zukäufe mit "höherer strategischer Relevanz und Profitabilität", wie es jetzt im Gespräch mit neuhandeln.de heißt. "Mit der notwendigen Konzentration der verfügbaren Ressourcen und Investitionsmittel auf unsere profitablen Kernmarken sichern wir nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit der Klingel-Gruppe", argumentiert Armin Bischoff, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung. Conleys war ursprünglich eine Händler-Marke der Creatrade-Gruppe (vormals: Schneider-Gruppe), deren wesentliche Vermögenswerte der Klingel-Konzern im Sommer 2017 nach der Insolvenz der Creatrade-Gruppe   übernommen hatte. Das erklärte Ziel war damals gewesen, mit den Creatrade-Marken das Klingel-Angebot im Interesse der Kunden "wirtschaftlich sinnvoll weiter auszubauen   ". Auf dem Papier eine sinnvolle Entscheidung. So adressiert die Klingel-Gruppe über ihre Versender-Marken in erster Linie die Zielgruppe der Best Ager, während Creatrade-Marken wie Conleys sich an eine jüngere Zielgruppe richten. So ergibt sich die Chance, über die neuen Marken jüngere Kunden zu erreichen. Dazu kann man diese Kunden perspektivisch an Best-Ager-Marken wie Klingel heranführen und so auch für bestehende Marken langfristig neue Kunden gewinnen. Dabei sollte prinzipiell auch helfen, dass sowohl ehemalige Creatrade-Marken wie Conleys als auch bestehende Konzern-Marken wie Klingel im Mode-Geschäft aktiv sind und sich damit Synergien im Tagesgeschäft ergeben dürften. Seit der Übernahme trennt sich Klingel aber immer wieder von Creatrade-Marken. So wurde aus der ehemaligen Creatrade-Gruppe bereits der Möbel-Shop MiaVilla.de vom Netz genommen    und der IT-Dienstleister e-velopment über ein Management-Buyout verkauft   . Noch aktiv ist der Impressionen-Versand    (Sortiment: Mode, Möbel), den Klingel anscheinend noch länger betreibt. So finde sich ein Conleys-Sortiment künftig bei Impressionen. Spannend bleibt, was aus dem ebenfalls übernommenen Schneider-Versand   wird. Dieser ist schließlich als B2B-Versender auf das Geschäft mit Werbeartikeln spezialisiert - und hat damit generell wenig Überschneidungen mit dem typischen Klingel-Geschäft. Umstrukturiert wurde zuletzt aber nicht nur bei ehemaligen Creatrade-Marken. So hat die Klingel-Gruppe vor kurzem den eigenen Mode-Shop Stilago geschlossen    und das selbst entwickelte Fitness-Angebot BeActive.de beerdigt   . Im Sommer wurde zudem der Standort des Plus-Size-Händlers Happy Size von Frankfurt an den Hauptsitz nach Pforzheim verlagert   , um so besser Synergien zu nutzen. Zur Klingel-Gruppe gehören insgesamt 15 Versender-Marken, die sich in erster Linie an die Zielgruppe der Best Ager richten. Zu den Klingel-Händlern gehören prominente Namen wie die Kernmarke Klingel, Alba Moda, Conleys oder der Impressionen-Versand. Der Konzern beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter.
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