"Amazon Fresh" in Deutschland: Nur die Konkurrenten expandieren
06.02.2019
Die Angst der Verbraucher vor der Gammel-Tomate
Unterschiedlicher könnten die Konzepte kaum sein, mit denen die eFood-Anbieter um die Kundschaft buhlen. Dabei spricht für Amazon die bekannte Marke, die Wettbewerber erst aufbauen müssen. GetNow hat dafür ein schlankes Geschäftsmodell, während Picnic bei der Lieferung punkten kann. Die zentrale Frage bleibt aber, welche Kunden diese Online-Supermärkte überhaupt erreichen. Denn laut einer aktuellen Verbraucherbefragung vom Digitalverband Bitkom kaufen aktuell zwar 80 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren online ein - umgerechnet rund 56 Mio. Bundesbürger. Lebensmittel haben im vergangenen Jahr dennoch erst 29 Prozent der Befragten bestellt. Vor zwei Jahren lag der Vergleichswert bereits bei 28 Prozent, so dass sich hier seitdem wenig getan hat. Kein Wunder. Denn laut Bitkom schrecken Verbraucher gerade davor zurück, frische Lebensmittel online zu bestellen. Bereits in den vergangenen Jahren hatten Marktstudien immer wieder ergeben , dass Verbraucher frisches Obst, Wurst und Käse vor dem Kauf selbst einmal gerne begutachten wollen. Gut möglich daher, dass der Markt für e-Food hierzulande an der Mentalität der Deutschen scheitert. Dazu gibt es gerade in Städten vor Ort viel Angebot und daher wenig Bedarf, online Lebensmittel einzukaufen. Für Picnic gelten diese Argumente trotzdem nicht. "Wir haben in sehr vielen Gesprächen festgestellt, dass die Bereitschaft der Deutschen, Lebensmittel online zu bestellen, prinzipiell schon hoch ist", argumentiert Frederic Knaudt aus dem Gründerteam von Picnic in Deutschland. "Allerdings fehlte es bislang an attraktiven und erschwinglichen Angeboten auf dem Markt." Das klingt zwar plausibel. Außer das eFood-Angebot fehlt leider halt doch, weil es von den Konsumenten zu wenig Nachfrage gibt.Basis
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