Vorbild Schlafwelt: Otto will weitere Spezial-Shops starten
28.07.2014
"Schlafwelt schreibt bereits seit dem zweiten Jahr schwarze Zahlen – und das bei massivem Wachstum. Auch in der laufenden Saison werden wir unsere Zielwerte übertreffen können."Interessant ist der Schlafwelt-Shop vor allem aus zwei Gründen. Zum einen besteht das Sortiment mit Matratzen, Lattenrosten und Betten eigentlich aus Produkten, die sich online vergleichsweise schwer verkaufen lassen - möchte man jedenfalls meinen. Denn tatsächlich ist es für Otto nach eigenen Angaben gar nicht so schwer, die sperrigen Güter zu verkaufen:
"Viele Kunden haben mittlerweile verstanden, dass ihnen das Probeliegen im Stationärhandel auch nur einen sehr begrenzten Eindruck darüber gibt, wie es tatsächlich sein wird, zuhause auf der Matratze zu schlafen. Unter den Augen des Verkäufers und der anderen Kunden mag man es sich dann doch nicht so richtig bequem machen und der Vergleich fällt gar nicht so leicht. Schlafwelt gibt dem Kunden die Möglichkeit, Produkte wie Matratzen über mehrere Tage hinweg auszuprobieren und unter realen Bedingungen zuhause zu testen."Der zweite spannende Aspekt am Spezial-Shop Schlafwelt ist, dass man mit etwas Mühe beim Kleingedruckten zwar den Zusatz "powered by Otto" findet, das Online-Angebot aber größtenteils unabhängig von der etablierten Versendermarke betrieben wird. Aus gutem Grund:
"Unser Ziel ist es, mit schlafwelt.de ein Zusatzgeschäft für die Otto-Einzelgesellschaft zu generieren – also Kunden zu begeistern, die bei der Einrichtung ihres Schlafzimmers nicht zuerst an Otto denken. Deshalb treten wir eher unabhängig auf. Wir verwenden das „powered by Otto“ in erster Linie im Check-Out, um hier das Vertrauen der Kunden zu erhöhen."Diese Strategie scheint aufzugehen. So haben seit dem Start bereits rund 500.000 Kunden bei Schlafwelt.de geordert, jeder Zweite davon war ein Neukunde für den Otto-Versand - obwohl der Shop auch über Flyer in gedruckten Otto-Katalogen beworben wird. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch, warum Otto bei weiteren Spezial-Shops wie dem kürzlich gestarteten Möbel-Angebot Cnouch auf einen prominenten Hinweis auf seine etablierte Dachmarke verzichtet. Diese Strategie behält Otto wohl auch bei, wenn neue Spezial-Shops an den Start gehen:
"Otto wird noch in diesem Jahr weitere Spezialshops nach dem Vorbild der Schlafwelt launchen."Eine Mehrmarken-Strategie verfolgen im E-Commerce auch die Internetstores GmbH mit ihren verschiedenen Fahrrad-Shops (Fahrrad.de, Bikeunit.de, Bruegelmann.de) und Weinhändler Hawesko, der mit seinem Sub-Shop Weinlet gerade einen großen Erfolg verbuchen kann .
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