Marktplätze: Bol.com stärkt Position mit Gebrauchtware

von Stephan Randler

07.07.2014

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der holländische Online-Händler Bol.com   investiert wieder einmal in eine verheißungsvolle Maßnahme, um seine Plattform für Kunden attraktiver zu machen. Ab sofort können daher erstmals auch Verbraucher aus Belgien über die Online-Plattform Bol.com gebrauchte Ware anbieten und verkaufen   . Diese Maßnahme ist gleich aus drei verschiedenen Gründen sinnvoll.

Second-Hand-Ware bei Bol.comBildquelle: Screenshot

Prinzipiell haben die Holländer ihre Online-Plattform vor rund zwei Jahren für Drittanbieter geöffnet   . Seitdem können gewerbliche Händler online Neuware anbieten sowie Verbraucher ihre gebrauchten Produkte verkaufen. Second-Hand-Ware durften aber bisher nur Verbraucher anbieten, die eine Postadresse in den Niederlanden hatten   . Dort hat sich das Second-Hand-Konzept nach Angaben von Bol.com bereits etablieren können. So verkaufen nach offiziellen Zahlen   aktuell rund 170.000 Privatverkäufer über die Plattform etwa eine Million Second-Hand-Artikel. Bol.com rollt also einen Service aus, der seine Praxistauglichkeit bereits erwiesen hat. Doch nicht nur deshalb kann sich die Investitionen in den belgischen Online-Marktplatz als kluger Schachzug erweisen. Denn Konkurrent Neckermann Benelux   spielt - nach bislang unbestätigten Berichten   - mit dem Gedanken, nach dem Konkurs vor wenigen Tagen künftig ebenfalls in ein Marktplatz-Modell investieren zu wollen   ("Zweiter Neustart für Neckermann.com"). Für Handelspartner ist ein Online-Marktplatz aber nur interessant, wenn sie darüber viele Kunden erreichen können. Und hier ist Bol.com nicht nur im Vorteil, weil das Sortiment bereits seit zwei Jahren durch Dritte erweitert wird. Durch die zusätzlichen Privatverkäufer aus Belgien wird das Portal nun auch für Endkunden noch interessanter - was die Plattform von Bol.com wiederum in einem zweiten Schritt für gewerbliche Händler zunehmend attraktiver machen dürfte. Privatverkäufer sind also auch ein mögliches Mittel, um einen Marktplatz in Schwung zu bringen und einem klassischen Teufelskreis vorzubeugen (wenig Händler wegen wenig Kunden, wenig Kunden wegen mangelndem Angebot). Bei Bol.com kommt dazu, dass sich das Kernsortiment mit Büchern, CDs und DVDs ausgesprochen gut gebraucht verkaufen lässt. In den vergangenen Wochen hatte Bol.com bereits mit einem ungewöhnlichen Print-Konzept   und einer Kooperation mit der holländischen Drogeriemarktkette Etos   aufhorchen lassen.
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