Online-Strategie von dm: Mehr Produkte, attraktivere Konditionen

von Stephan Randler

24.10.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Seit Juli 2015 betreibt die Drogeriemarkt-Kette dm einen eigenen Online-Shop   , den Kunden direkt über die Marken-Website dm.de   aufrufen können. Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/2016 (Ende: 30. September 2016) hat das Online-Geschäft nun erstmals eine volle Berichtsperiode zum Umsatz des Drogeriemarktes beigetragen, nachdem der Online-Shop von dm ja erst zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres gestartet war   . Mit dem Geschäft im E-Commerce zufrieden ist dm-Chef Erich Harsch, der gegenüber neuhandeln.de ein paar interessante Einblicke in den Online-Shop von dm gewährt.
Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung Bild: dm) Erich Harsch, Vorsitzender
der Geschäftsführung (Bild: dm)
Konkrete Zahlen nennt der Vorsitzende der Geschäftsführung von dm zunächst zwar nicht, da man zum Online-Umsatz aktuell keine detaillierten Angaben machen möchte. "Das Umsatzvolumen ist im Verhältnis zum stationären Handel in 1.825 dm-Märkten in Deutschland naturgemäß noch untergeordnet und entspricht in Summe dem Umsatz einer einstelligen Anzahl von durchschnittlichen dm-Märkten", lässt Harsch (siehe Foto) dann aber doch durchblicken. Ihm zufolge würden sich beim Online-Shop die Umsätze auf die einzelnen Sortimente relativ vergleichbar zu den Märkten verteilen, wobei Kunden online zum Beispiel verstärkt Babynahrung bestellen. Pakete lassen sich die Online-Kunden dann laut Harsch in der Regel nach Hause schicken, während die Lieferung in eine Filiale zur Abholung ("Click & Collect") nur eine untergeordnete Rolle spiele. Das dürfte aber auch den Versandkosten geschuldet sein. Denn Kunden zahlen bei dm auch dann eine Porto-Pauschale von 4,95 Euro pro Paket, wenn sie sich ihre Bestellung in einen Markt schicken lassen.

Test bis Jahresende: Erstmals kein Mindestbestellwert mehr

Bei anderen Multichannel-Händlern dagegen sind Lieferungen in die Filiale portofrei, damit Kunden das Paket dort selbst abholen und vor Ort vielleicht noch zusätzliche Produkte kaufen. dm dagegen pocht bislang auf 4,95 Euro Porto pro Paket, weil man so online die gleichen Produktpreise wie in den Filialen bieten könne - ohne über erhöhte Preise die Versandkosten des Online-Shops finanzieren zu müssen. In Stein gemeißelt sind die aktuellen Konditionen aber wohl kaum. Zwar betont der Drogeriemarkt auch jetzt wieder, dass man beim Online-Handel eine "angemessene Versandkostenpauschale" berechnen müsse, um nachhaltig und sinnvoll zu wirtschaften. Dennoch könnte dm in Zukunft zumindest einmal für seine Online-Kunden anbieten, die Lieferungen in eine Filiale ohne Versandkosten anzubieten.
dm Mindestbestellwert
Der Online-Shop von dm (Bild: Screenshot)
An einer anderen Stelle lockert der Drogeriemarkt jedenfalls schon jetzt seine Konditionen. So verzichtet dm aktuell auf seinen üblichen Mindestbestellwert von 25 Euro, der bislang im Online-Shop galt (siehe Abbildung). "Aktuell haben wir den Mindestbestellwert testweise bis Jahresende aufgehoben", verdeutlicht Harsch. Durch diese Maßnahme wolle man herauszufinden, ob ein Mindestbestellwert im Online-Shop künftig überhaupt notwendig ist. Neuerungen gibt es aber nicht nur beim Service, sondern auch beim Sortiment. So finden Kunden im Online-Shop von dm nun bereits rund 12.000 Produkte, nachdem zum Start erst 9.000 Artikel verfügbar waren   . Das Online-Sortiment wird fortlaufend erweitert und dürfte daher bald schon alle rund 12.500 Produkte umfassen, die prinzipiell bei dm gelistet sind. Auch mit einer Expansion in weitere Ländermärkte beschäftigt sich der Drogeriemarkt, nachdem der Online-Shop momentan erst Kunden innerhalb von Deutschland beliefert. "Unser Multichannel-Projekt hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr so gut entwickelt, dass wir uns intensiv weiter damit beschäftigen wollen", verrät dm-Chef Harsch. Bereits wenige Monate nach dem Start des Online-Shops hatte der dm-Chef 2015 erklärt, dass die Bestellungen "auf einem guten Weg" sind und Kunden das Online-Angebot annehmen - selbst wenn Versandkosten anfallen. Interessant dabei: Wenn Kunden online bestellen, zahlen sie ein Porto von 4,95 Euro pro Paket und nicht pro Bestellung. Wer also viel bestellt, zahlt auch mehrmals für den Versand.
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