Aus und vorbei: Online-Marktplatz Fyndiq.de nun endültig offline
10.05.2016
Fyndiq-Plan B: Deutsche Händler sollen nach Schweden verkaufen
Um diesen zu durchbrechen, hätte Fyndiq in das Endkunden-Marketing investieren müssen. Das wollten die Schweden aber erst später. So hieß es vor einem Monat gegenüber neuhandeln.de, dass man sich bis zum Schluss darauf konzentriert hatte, mit weiteren Händlern in Kontakt zu treten. Mit einer Positionierung als "Schnäppchen-Superstore" hätten es die Schweden aber in Deutschland auf lange Sicht ohnehin schwer gehabt. Zwar gilt Deutschland als das Land der Schnäppchen-Jäger, so dass ein Online-Marktplatz mit günstigen Angeboten durchaus seine Daseinsberechtigung hätte. Günstige Preise bedeuten in der Regel aber geringe Margen und kleinere Provisionen, über die sich Fyndiq als Betreiber eines Online-Marktplatzes letztlich finanzieren muss. Wer in Deutschland bei einem Online-Marktplatz günstige Angebote sucht, dürfte in vielen Fällen zudem bei Amazon oder eBay landen. Platz für einen weiteren Online-Marktplatz gibt es kaum, was bereits das Beispiel Rakuten zeigt. Denn die Japaner waren vor fünf Jahren in Deutschland zunächst mit dem Ziel angetreten, Amazon.de als Platzhirsch abzulösen. Zu mehr als der Nummer drei nach eBay und Amazon reichte es aber nicht. Den schnellen Rückzug von Fyndiq kann man daher auch so interpretieren, dass die Schweden sich nicht intensiv genug mit dem deutschen Online-Markt beschäftigt haben. Passend dazu startet auch der Nachruf auf der deutschen Website mit einem Rechtschreibfehler ("Liebe Schnäppcher-Jäger"). Wie viele Kunden denn Fyndiq zuletzt in Deutschland hatte, verraten die Schweden nicht. Sicher ist nur, dass man mit den rund 1.000 registrierten Händlern aus Deutschland weiter arbeiten will. Diese sollen künftig über den schwedischen Online-Marktplatz Fyndiq.se verkaufen und so neue Kunden in Nordeuropa erreichen. Laut Fyndiq hätten viele Händler aus Deutschland daran bereits Interesse. Der deutsche Online-Marktplatz von Fyndiq war im Juni 2015 gestartet. Händler ködern wollten die Schweden über eine günstige Verkaufsprovision von fünf Prozent in allen Sortimenten sowie dem Argument, dass Fyndiq nicht selbst auf dem Online-Marktplatz verkauft und damit Händlern im Gegensatz etwa zu Amazon keine Konkurrenz macht. Der Vorteil für Kunden war, dass sie nur einmal Versandkosten zahlten – auch wenn eine Bestellung die Produkte von verschiedenen Händlern enthielt. Denn Händler mussten lediglich ihre Ware an Kunden verschicken, auf dem Portal selbst waren sie für Endverbraucher nicht sichtbar und der Verkauf lief immer direkt über Fyndiq selbst.Basis
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