Otto-Projekt "Collins": Die nächsten Offline-Aktivitäten starten

von Stephan Randler

08.04.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Vor knapp zwei Jahren war das Otto-Projekt "Collins   " unter dem Motto "Open Commerce" gestartet. Denn bei ihrem Multishop-Projekt haben sich die Hanseaten ja auf die Fahnen geschrieben, externe Entwickler für ihren Mode-Shop Aboutyou.de   programmieren zu lassen, um so immer wieder von neuen Ideen und Anregungen aus einer Community zu profitieren. Um dieses Plattform-Modell ist es inzwischen PR-seitig aber still geworden. Stattdessen lässt "Collins" zunehmend mit Offline-Aktivitäten aufhorchen, die man nicht unbedingt von der Otto-Tochter erwarten würde, die neben Aboutyou.de auch noch die Online-Shops Edited   (Fashion-Eigenmarke) und Sister Surprise   (Bademoden) betreibt.
Der erste Edited-Store befindet sich in Hamburg (Bild: Otto Group)
Der erste Edited-Store befindet sich in Hamburg (Bild: Otto Group)
Konkret wollen die Hanseaten bei ihrem Multishop-Projekt "Collins" noch im kommenden Frühsommer ein Filialgeschäft für ihre Fashion-Marke "Edited" in München eröffnen. Entsprechende Medienberichte   hat die Otto-Tochter zwar gegenüber neuhandeln.de bestätigt, weitere Details mag man aber auch auf Nachfrage noch nicht verraten. Wann genau der Store in München eröffnen soll, ist daher zum aktuellen Zeitpunkt noch offen. Auch Zahlen zur Größe und den geplanten Mitarbeitern vor Ort behält die Otto-Tochter noch für sich. Fest steht dafür aber, dass die kommende Filiale in München schon bereits das dritte stationäre Standbein der Fashion-Marke "Edited" wird. Zur Erinnerung: Im Hamburger Schanzenviertel hatte die Otto-Tochter bereits im vergangenen Oktober eine erste Edited-Filiale eröffnet   (siehe Foto links), wo Kunden seitdem auf einer Verkaufsfläche von rund 200 Quadratmetern neben Bekleidung auch Accessoires kaufen können. Vor Ort gibt es Mode der Otto-Eigenmarke "Edited", wobei das Sortiment auch mit ausgesuchten Fremdmarken abgerundet wird. Ähnlich konzipiert ist auch ein "Edited"-Store, den die Otto-Tochter seit März in Berlin betreibt   . Und inzwischen gibt es sogar noch einen weiteren Store. Denn ohne große Ankündigung im Vorfeld hat die Otto-Tochter nun auch noch einen Store in Hamburg gestartet, der diesmal allerdings unter der Händlermarke "Aboutyou.de" firmiert. Das Geschäft befindet sich im ersten Stock des Einkaufszentrums "Phönix Center   " im südlich gelegenen Stadtteil Harburg und wurde am 10. März offiziell eröffnet.

Nächster Neustart: Auch Aboutyou.de erhält sein Ladengeschäft

Mit der Offline-Präsenz will die Otto-Tochter nach eigenen Angaben "für einen begrenzten Zeitraum testen, ob sich kosteneffizient Neukunden gewinnen lassen", wie es gegenüber neuhandeln.de heißt. Ansonsten gibt man sich recht wortkarg und will keine weitere Infos nennen, da man sich ganz am Anfang befinde und das der allererste stationäre Testlauf für den Online-Shop Aboutyou.de sei. Nicht leugnen lässt sich aber in jedem Fall, dass die Otto-Tochter nun schon stationäre Standorte für zwei ihrer drei Versendermarken betreibt und allein im vergangenen halben Jahr insgesamt drei Niederlassungen im stationären Einzelhandel eröffnet hat. Ungewöhnlich ist so eine Filialexpansion im Versandhandel nicht, da auch andere Unternehmen wie Notebooksbilliger.de immer wieder Filialen eröffnen, obwohl sie zunächst als Online-Pureplayer gestartet waren. Schließlich erreichen Versender im Idealfall durch stationäre Ladengeschäfte neue Kundengruppen und machen ihre Marke bekannter. Im Falle "Collins" lassen die zunehmenden stationären Geschäfte dennoch aufhorchen. Denn zum Start vor zwei Jahren hatte man sich ausschließlich darüber definiert, "das erste offene Geschäftsmodell am deutschen E-Commerce-Markt   " zu betreiben. Deshalb können externe Entwickler seitdem eigene Apps für die Otto-Tochter programmieren   , über die man Kunden zu Mode-Käufen inspirieren will. Durch den offenen Community-Ansatz will "Collins" immer wieder an frische Ideen von außen kommen. Als Anreiz für neue Apps erhalten Entwickler eine Provision   , wenn Mode über ihre Anwendungen verkauft wird. Groß thematisiert wird das von der Otto-Tochter momentan aber nicht mehr, da allein die vergangenen drei Pressemeldungen entweder die Filialexpansion oder Investitionen in TV-Werbung zum Thema hatten. Die aktuellen Offline-Aktivitäten könnte man daher auch so interpretieren, dass die Otto-Tochter ihre Strategie ändert und sich deshalb zunehmend auf klassische Handelsaktivitäten konzentriert. Auf Nachfrage heißt es zwar, dass man das Stationärgeschäft nach wie vor als einen Test betrachte. Im selben Atemzug verweisen die Verantwortlichen aber auch auf eine Präsentation am 11. Mai 2016 in Hamburg, wo es dann weitere Hintergrund-Informationen zum Projekt "Collins" geben soll. Auf den ersten Blick scheint das App-Modell allerdings zu funktionieren. So listet der Online-Shop Aboutyou.de unter dem Menüpunkt "Inspiration   " derzeit rund 100 verschiedene Anwendungen, die Kunden zu Käufen inspirieren sollen. Beim Start im Mai 2014 waren es erst rund 20 Apps.
  Interessant ist das Plattform-Projekt "Collins" für externe Entwickler allerdings auch nur, wenn der Shop Aboutyou.de die nötige Reichweite hat. Denn ohne zahlende Kunden, gibt es auch keine Provisionen für die Programmierer. Insofern war es sicher kein schlechter Schritt, dass die Otto-Tochter bereits ein halbes Jahr nach dem Start die ersten TV-Kampagnen gestartet hat, um den Fashion-Shop bekannt zu machen. Hier also dürften die Offline-Aktivitäten das Open-Commerce-Modell befeuern, bei "Edited" dagegen nicht. Denn eigene Apps können externe Entwickler nur für Aboutyou.de programmieren. Möglicherweise laufen die stationären Tests aber einfach auch nur besser als erwartet. Aus diesem Grund hatte man beispielsweise erst im März 2016 eine zweite Edited-Filiale eröffnet   . "Die Entwicklung des ersten Edited-Stores in Hamburg hat unsere Erwartungen übertroffen und der Testlauf hat sich für uns als erfolgreich erwiesen", freut sich Collins-Sprecherin Muschda Sherzada. "Wir kommunizieren zwar keine genauen Zahlen, sind aber mit dem Geschäft im Store sehr zufrieden." Im ersten Geschäftsjahr 2014/2015 konnte die Otto-Tochter über einen Zeitraum von zehn Monaten (01. Mai 2014 bis 28. Februar 2015) einen Netto-Umsatz von rund 25 Mio. Euro über ihre Online-Shops erzielen   . Nach dem ersten vollen Geschäftsjahr 2015/2016 steuere das Start-Up nach Angaben des Otto-Konzerns auf die Umsatzmarke von 100 Mio. Euro zu. Das Geschäft befeuern inzwischen aber auch weitere Angebote wie ein Shopping-Club   , die in den vergangenen Monaten neu gestartet wurden.
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