Kurz notiert: Brands4friends offline, Certeo eingestellt, nächster Teo öffnet

von Stephan Randler

28.07.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz

Website von Brands4friends aktuell offline

Brands4friends
So sieht die Startseite jetzt aus (Screenshot)
Zum 30. Juni 2023 hatte sich der Shopping-Club Brands4friends   nach eigenen Angaben in eine so genannte "Umgestaltungsphase" verabschiedet. Das bekam man jedenfalls auf der Startseite des Online-Portals zu lesen, wenn man damals den Shopping-Club besuchen wollte. Parallel hatte der Shopping-Club in einem Mailing an seine Bestandskunden geschrieben   , dass es Zeit sei für eine "kleine Frischzellenkur" und man sich auf ein "baldiges Wiedersehen" freue. Dass der Shopping-Club zeitnah wieder auflebt, scheint aber jetzt zunehmend unrealistisch. Denn die Startseite wurde kürzlich ein weiteres Mal überarbeitet. Dort steht nun: "Diese Seite ist nicht mehr aktiv." Von einer "Umgestaltungsphase" dagegen ist jetzt keine Rede mehr. In den vergangenen Wochen konnten sich Bestandskunden zudem noch online in ihr Nutzer-Konto einloggen, um Rechnungen herunterzuladen oder gelieferte Ware zu retournieren. Doch auch das Anmeldeformular   ist momentan nicht mehr erreichbar. Auf Nachfrage von neuhandeln.de gab es von den Verantwortlichen keine Stellungnahme zu den Hintergründen - weder vom Shopping-Club selbst noch von der US-Investmentgesellschaft Regent, die Brands4friends vor vier Jahren von eBay übernommen   hatte.

Takkt AG beerdigt Vertriebsmarke "Certeo"

Takkt Zentrale
Firmenzentrale der Takkt-Gruppe (Bild: Takkt AG)
Während man über die Zukunft von Brands4friends momentan nur spekulieren kann, ist ein anderer Online-Shop nun aber endgültig offline. Denn vor wenigen Wochen hat die Takkt-Gruppe ihre Vertriebsmarke Certeo beerdigt. Wer daher nun den Web-Shop von Certeo besuchen will, landet auf der Website des B2B-Händlers Kaiser+Kraft   . Auch dieser zählt zu der Takkt AG   und ist spezialisiert darauf, Betriebsausstattung und Bürobedarf an Geschäftskunden zu verkaufen. Betriebs-, Lager- und Büroausstattung gab es ebenfalls bei der Vertriebsmarke Certeo, mit der kleinere und preissensible B2B-Kunden angesprochen wurden. Doch nach eigenen Angaben hatte das Geschäft die eigenen Wachstums- und Ergebniserwartungen nicht erfüllt. In dem vergangenen Geschäftsjahr 2022 konnte Certeo laut der Takkt AG einen Netto-Umsatz von gerundet 20 Mio. Euro erreichen und war nicht profitabel. Zum Vergleich: Die gesamte Versender-Gruppe war 2022 auf einen Netto-Umsatz von 1,3 Mrd. Euro gekommen. Im April 2023 hatte sich die Takkt AG daher entschieden, die Vertriebsmarke Certeo nicht weiterzuführen   . Im Verlauf des zweiten Quartals 2023 wurden große Teile des Vorratsvermögen rabattiert abverkauft und der Certeo-Shop eingestellt.

Tegut eröffnet Mini-Markt mit Digital-Touch

Tegut Teo Markt
Symbolbild eines Teo-Marktes (Bild: Tegut)
Neu am Start ist dagegen der Lebensmittel-Händler Tegut   in Zuzenhausen. In dieser Gemeinde in Baden-Württemberg wurde vor kurzem nämlich ein neuer Teo-Markt   eröffnet. Unter diesem Namen betreibt Tegut seit knapp drei Jahren kleine Lebensmittelmärkte, in denen Kunden rund um die Uhr einkaufen und Waren mit dem Smartphone bezahlen können. Auf einer Fläche von gerade einmal 50 Quadratmetern gibt es rund 950 Artikel für den täglichen Bedarf. Mit der Neueröffnung in Zuzenhausen gibt es nun über 30 Teo-Märkte in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Langfristig sieht Tegut sogar ein Potenzial für mehrere hundert Standorte   . Ein Selbstläufer sind die Mini-Märkte aber trotzdem nicht. So verabschiedet sich Tegut demnächst mit seinem Teo-Markt aus Gläserzell, weil in diesem Ortsteil von der osthessischen Stadt Fulda laut Tegut die Kundenfrequenz zu gering   war. In den Mini-Märkten können Kunden mit dem Smartphone einchecken, gewünschte Artikel selbst mit dem Barcode-Scanner des Handys verbuchen und anschließend den Einkauf über eine App im Store bezahlen. Alternativ lässt sich auch eine Giro- oder Kreditkarte nutzen, um einen Markt zu betreten und Einkäufe zu bezahlen. Generell sollen Verbraucher dann in einem Teo kaufen, wenn sie noch spontan etwas brauchen und reguläre Läden bereits geschlossen haben. Ansprechen sollen die Mini-Märkte aber auch Menschen in ländlichen Regionen oder Stadtteilen, wo es sonst gar keine anderen Einkaufsmöglichkeiten mehr gibt.
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