Windeln.de will Insolvenzantrag stellen - Online-Shop aktuell nicht erreichbar

von Stephan Randler

31.10.2022

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Windeln.de-Gruppe   hat beschlossen, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Das hat das E-Commerce-Unternehmen am späten Freitag Nachmittag in einer kurzen Mitteilung   erklärt. Demnach ist der Vorstand der Gruppe nach einer "eingehenden Prüfung" zu dem Ergebnis gekommen, dass für die Windeln.de-Gruppe nach eigenen Angaben "keine positive Fortbestehensprognose" mehr besteht.
Windeln.de offline
Bei Redaktionsschluss war der Shop offline
Laut dem Konzern hatte der Vorstand zuletzt mit Investoren darüber verhandelt, zusätzliche Finanzmittel zu erhalten. Doch die Verhandlungen sind gescheitert, wie die Windeln.de-Gruppe berichtet. Der Vorstand geht daher davon aus, dass "keine hinreichende Wahrscheinlichkeit" mehr bestehe, dass der "zusätzliche Finanzbedarf der Gesellschaft durch Investoren gedeckt werden" könne. Der deutsche Online-Shop Windeln.de ist bei Redaktionsschluss offline   (siehe Screenshot). Wer den Web-Shop besuchen will, sieht die Fehlermeldung: "Bad Gateway". Dazu heißt es, dass man "mit Wartungsarbeiten beschäftigt" sei. Kurios: Dass der Online-Shop Windeln.de momentan offline ist, wird von dem Online-Händler selbst auf Nachfrage mit "rechtlichen Maßnahmen" begründet. Auf Nachfrage von neuhandeln.de teilt die Gruppe zudem mit, dass der Insolvenzantrag "so schnell wie möglich in dieser Woche eingereicht" werden soll.

Portfolio zuletzt deutlich ausgedünnt

Die Windeln.de-Gruppe wurde im Jahr 2010 gegründet und betreibt nach eigenen Angaben aktuell noch Online-Shops für Kunden in Deutschland und Österreich (Windeln.de), Schweiz (windeln.ch) und China (windeln.com.cn). Vor einigen Jahren hatte die Gruppe noch mehr Shops und Händler-Marken im Portfolio, doch das Geschäft wurde immer weiter ausgedünnt. So wurde das Osteuropa-Geschäft der Händler-Marke Feedo   verkauft, ein italienischer Online-Shop   geschlossen und das Online-Geschäft der Shop-Marke Nakiki   aufgegeben. Erst im Vorjahr hatte die Gruppe die Südeuropa-Shops der Versender-Marke Bebitus   geschlossen, die man erst einige Jahre zuvor übernommen   hatte - wie einst ja auch Feedo   . Laut der Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2021 ein Netto-Umsatz von 52,1 Mio. Euro mit den fortgeführten Geschäftsbereichen erzielt, das Ergebnis (EBIT) aus fortgeführten Geschäftsbereichen lag bei -10,8 Mio. Euro. In den Werten fehlt das Geschäft der Bebitus-Shops, die im Dezember 2021 geschlossen wurden.
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