Welche Shops erhalten bleiben

Umbau bei Otto: "Eine der Stärken von Baur war es stets, auch schwierige unternehmerische Entscheidungen zu treffen"

von Joachim Graf

15.10.2024 Rationalisierung und Umstrukturierung stehen auf dem Plan: Baur, die jüngst zu 'Otto Austria' umbenannte Unito-Gruppe und Otto Niederlande sollen zum "europäischen Verbund" umgebaut werden. COO wird Eric Haverkort, Geschäftsführer von Otto Niederlande.

Eric Haverkort wird Baur-COO neben seinem Job als Geschäftsführer von Otto Niederlande (Bild: Otto Group)
Bild: Otto Group
Eric Haverkort wird Baur-COO neben seinem Job als Geschäftsführer von Otto Niederlande
Die Otto-Tochter Baur   hatte Ende April "eine durchwachsene Bilanz"   melden müssen: Um 3,9 Prozent war das Umsatzvolumen der Baur-Gruppe   im vergangenen Jahr zurückgegangen. Seither wird umgebaut. Achim Güllmann, langjähriger Geschäftsführer der Otto Austria Group   (zuvor Unito   ) war Anfang August zur Baur-Gruppe gewechselt   um als Finanzchef aufzuräumen. Er hatte Hans-Christian Müller abgelöst, der den Konzern verlassen hat - natürlich "im besten beiderseitigen Einvernehmen".

Nun folgt der nächste Schritt: "Um sich in einem herausfordernden Marktumfeld zukunftssicher aufzustellen" soll nun ein europäischer Verbund von Händlern aus der Otto Group entstehen. Der soll die vier europäischen Märkten Deutschland, Österreich, Schweiz und Niederlande bedienen. Die Führung dieses neuen Verbunds übernimmt die dreiköpfige Baur-Geschäftsführung. Die soll Stephan P. Elsner als CEO und Achim Güllmann als CFO und Eric Haverkort als COO umfassen. Haverkort ist aktuell Geschäftsführer von Otto Niederlande   . Sein Eintritt in die Geschäftsführung ist zum Jahreswechsel 2024/2025 geplant.

Rationalisierung und Umstrukturierung

Der neue Verbund soll "durch die Bündelung der Kompetenzen und Stärken neue Wachstums- und Ertragspotenziale erschließen". Die Marken bleiben vorerst erhalten. Aber: "Wesentliche Treiber für die Zukunftsfähigkeit des Verbunds sind effizientere Prozesse und organisatorische Abläufe über Landesgrenzen hinweg", was für Rationalisierung und Personalabbau spricht. das sei "von zentraler Bedeutung".

Eric Haverkort habe bei Otto Niederlande "mit der Entwicklung des Unternehmens vom Versandhändler zum ECommerce-Unternehmen bewiesen, Geschäftsmodelle erfolgreich transformieren zu können?, gibt Kay Schiebur, Konzern-Vorstand Services der Otto Group, die Richtung des Umbaus vor. Eric Haverkort wird zusätzlich zur Baur-Geschäftsführung die Geschäftsführung von Otto Niederlande verantworten, während die Otto Austria Group von Harald Gutschi geführt wird.

Dass der Baur-Umbau nicht vergnügungssteuerpflichtig wird, zeigt Stephan P. Elsner: "Die Baur-Gruppe besteht seit fast 100 Jahren und eine ihrer Stärken war es stets, sich weiterzuentwickeln und auch schwierige unternehmerische Entscheidungen zu treffen, um Prozesse und strategische Ausrichtungen den Marktgegebenheiten anzupassen", lässt er sich in einer Unternehmensmeldung zitieren.

Auf Anfrage der Redaktion bestätigt Otto, dass die Online-Shops der Otto Austria Group (OTTO Österreich, Universal   , Quelle   , Lascana   und Ackermann   ) beibehalten werden. Gleiches gälte auch für Baur in Deutschland sowie für Otto.nl und Lascana   in den Niederlanden.

Die genauen Umsetzung dieser Maßnahmen und eventuellen Auswirkungen auf Mitarbeitende kann otto nach eigenen Angaben derzeit noch keine Aussagen treffen: "Wir befinden uns ganz am Anfang der Zusammenführung und erarbeiten derzeit intensiv neue und länderübergreifende Formen der Zusammenarbeit". Unruhe in den Unternehmen scheint da vorprogrammiert.
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