Lebensmittel online - ja, aber nicht um jeden Preis
11.04.2025 Der Online-Lebensmittelhandel in Deutschland wächst - aber er bleibt ein anspruchsvolles Terrain. Laut einer aktuellen Studie kaufen mittlerweile 17 Prozent der KonsumentInnen ihre Lebensmittel zumindest teilweise online. Doch Preis- und Serviceerwartungen sind hoch - Loyalität hingegen gering.

Laut Studie von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland erlebt der Online-Lebensmittelhandel erneut einen erneuten Aufschwung: "Der Markt für Online-Lebensmittel ist zurück auf dem Wachstumspfad. Wir sehen sowohl verstärkt Investitionen und Kooperationen in diesem Segment als auch eine fortschreitende Konsolidierung und vereinzelte Insolvenzen", berichtet Jens Langkammer, Director bei PWC Strategy& Deutschland .
Die Studienautoren prognostizieren, dass der Onlinehandel mit Lebensmitteln inklusive Getränke, Drogeriewaren und Tabak in Deutschland bis 2030 ein Marktvolumen von 18 Milliarden Euro pro Jahr erreichen wird. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 8 Prozent.
Lieferzeit & Mindestbestellwert als kritische Faktoren
Fast die Hälfte der KundInnen erwartet ein genaues Lieferzeitfenster von maximal 60 Minuten. Zeitfenster über zwei Stunden akzeptieren nur 22 Prozent. Auch beim Mindestbestellwert zeigt sich Zurückhaltung: Durchschnittlich akzeptiert werden rund 35 Euro, lediglich fünf Prozent der Befragten würden bei 80 Euro oder mehr mitziehen.Für Anbieter im Onlinehandel heißt das: Flexibilität in der Logistik wird zur Kernkompetenz - und der Balanceakt zwischen Kundenwunsch und Rentabilität bleibt anspruchsvoll.
Click & Collect: polarisierend, aber mit Potenzial
Click & Collect spaltet die Meinungen: Während 43 Prozent den Service schätzen, sehen 35 Prozent keinen Mehrwert. Dennoch bleibt das Format interessant - etwa für stationäre Händler mit Online-Präsenz, die Kunden binden und ihre Filiallogistik nutzen wollen.Technologischer Vorsprung als Wettbewerbsvorteil
Um die hohen Erwartungen der Kunden zu erfüllen und gleichzeitig profitabel zu bleiben, konzentrieren sich aktuell viele Lieferdienste und Quick-Commerce-Anbieter zunächst auf dicht besiedelte städtische Gebiete. "Technologische Entwicklungen in der Logistik sowie auch die Geschäftsmodelle selbst werden stetig weiter erprobt und verfeinert", so Christian Wulff,Consumer Markets Leader bei PwC Deutschland und EMEA.Er ergänzt: "Ob Lieferung aus der Filiale oder dem Logistikzentrum, aus dem sogenannten Darkstore oder nach dem Milchmann-Prinzip: Durchsetzen wird sich nur, was von den Kund:innen angenommen wird und zugleich mittelfristig gewinnbringend möglich ist."
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