Nach Urteil: Amazon stoppt Betrieb in Frankreich

von Frauke Schobelt

17.04.2020 Nach einem Gerichtsurteil wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen setzt Amazon den Betrieb seiner Verteilzentren in Frankreich vorläufig aus.

 (Bild: Jens P. Raak auf Pixabay)
Bild: Jens P. Raak auf Pixabay
Ein Gericht im Pariser Vorort Nanterre   hatte in seiner Urteilsbegründung am Dienstag erklärt, der ECommerce-Konzern Amazon   habe seine Verpflichtungen zum Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Angestellten in seinen Logistikzentren während der Corona-Krise nicht ausreichend erfüllt. Der Versandhändler müsse sich daher in Frankreich auf Bestellungen von Lebensmitteln sowie Hygiene- und Medizinprodukten beschränken. Zudem wurde Amazon verpflichtet, in allen Zentren eine Risikobewertung durchzuführen und erforderliche Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.

Das Unternehmen verwies in einer Stellungnahme   dagegen auf "erhebliche Investitionen" in die Sicherheit seiner Mitarbeiter und kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Den Betrieb seiner Logistikzentren in Frankreich setzt der Konzern auf unbestimmte Zeit aus. "Diese Woche werden wir die Mitarbeiter unserer Verteilzentren bitten, zuhause zu bleiben", schrieb das Unternehmen.

Angesichts der drohenden Strafe von einer Million Euro pro Verstoß sei das Risiko zu hoch, erklärte Frederic Duval, Chef von Amazon Frankreich dem Radiosender RTL.

Laut Statistia   erzielte Amazon France 2018 einen Umsatz in Höhe von 2,825 Milliarden Euro.
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