In den vergangenen Jahren hat Zalando zwar immer wieder Pop-Up-Stores eröffnet, die jeweils nur für kurze Zeit an einem Standort betrieben wurden. Und im stationären Handel ist der Fashion-Versender aus Berlin auch mit einigen Outlets in Deutschland vertreten, über die Restposten und Saisonware vertrieben werden. Doch ein klassisches Ladengeschäft hat es bislang so nicht bei Zalando gegeben.

Das ändert sich nun komplett. Denn ab sofort betreibt der ehemalige Online-Pureplayer in Berlin-Mitte ein ganz normales Ladengeschäft. Das befindet sich in der Hauptstadt in der Weinmeisterstraße, wo Zalando auf einer Fläche von 160 Quadratmetern verkauft (siehe Foto links).
Angeboten werden vor Ort allerdings keine Klamotten. Denn im ersten regulären Zalando-Store überhaupt verkaufen die Berliner ausschließlich Beauty-Produkte, nachdem Zalando entsprechende Artikel in diesem Frühjahr erstmals in sein Online-Sortiment aufgenommen hat.
Im deutschen Online-Shop Zalando.de finden Kunden daher inzwischen fast 5.000 Artikel von mehr als 150 Beauty-Marken. Vor Ort gibt es im brandneuen Ladengeschäft (Bezeichnung: „Zalando Beauty Station“) allerdings nur 53 Marken zum Start. Dieses Sortiment vor Ort soll immer wieder wechseln.
Auf diese Weise wollen die Berliner unter anderem Beauty-Marken vor Ort präsentieren, die auch neu im Online-Sortiment von Zalando sind. Um On- und Offline-Handel so miteinander zu verzahnen, hätte Zalando zwar auch schon eigene Fashion-Stores eröffnen können. Die Berliner starten im stationären Einzelhandel aber ausgerechnet mit einem Beauty-Geschäft, weil dieses Sortiment auch für Zalando neu ist. Im Store will der Versender daher Erfahrungen sammeln, welche Produkte bei seiner Zielgruppe ankommen. Dazu kann Zalando vor Ort auch Tutorials produzieren, die in den Online-Shop kommen.
Der Beauty-Store wird auf unbestimmte Zeit betrieben. Neu eröffnet wurde erst vor kurzem auch ein stationäres Outlet in der Leipziger Innenstadt. Hier vermarktet Zalando seine Saison- und B-Ware. Im Angebot sind deshalb unter anderem Artikel mit kleinen Mängeln, die Zalando nicht mehr in seinem Online-Shop anbieten kann: unter anderem Hosen, an denen ein Knopf fehlt. Manche Textilien gibt es zudem nur noch in wenigen Größen. Auf diesem Prinzip basieren bereits drei weitere Outlet-Stores.
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Kurzer Nachtrag: Die „Lebensmittel Zeitung“ schreibt:
„Die stationäre Präsenz von Zalando ist auch eine Bedingung der Industrie, um in den selektiven Vertrieb vorstoßen zu können.“
Siehe hier https://www.lebensmittelzeitung.net/galerien/So-sieht-der-neue-Beauty-Store-von-Zalando-aus-1271
Gegenüber neuhandeln.de hat sich Zalando dazu noch nicht geäußert.
Hier jetzt noch das Feedback von Zalando:
„Wir können nicht ausschließen, dass die stationäre Präsenz für die ein oder andere Marke ein zusätzliches Argument pro Zusammenarbeit mit uns ist. Im Vordergrund steht für uns aber:
– Neues auszuprobieren und Content zu produzieren (Tutorials)
– Beauty-Kunden persönlich kennenzulernen
– Kunden die Möglichkeit bieten, das Beauty Sortiment anzufassen/auszuprobieren