Die Babymarkt.de GmbH aus Bochum möchte im laufenden Geschäftsjahr 2021 einen Netto-Umsatz zwischen 230 und 250 Mio. Euro erreichen. Das würde in etwa einem Wachstum zwischen 25 und 35 Prozent zum Vorjahr entsprechen. In 2020 hingegen konnte der Spezialist für Babybedarf nur um 11,4 Prozent zulegen. Doch in diesem Geschäftsjahr soll das Wachstum aus mehreren Gründen anziehen.

Eine zentrale Initiative besteht darin, den Online-Shop von Babymarkt.de zu einem Marktplatz auszubauen. Geplant ist, dass ab dem dritten Quartal 2021 externe Handelspartner über die Online-Plattform der Bochumer verkaufen.
„Wir haben jetzt eine relevante Größe erreicht, um den nächsten Schritt bei unserer Wachstumsstrategie zu gehen“, erklärt Bastian Siebers (siehe Foto), der die Tengelmann-Tochter als Chief Executive Officer (CEO) führt. Bei der geplanten Lösung sollen externe Händler ihre Produkte bei Babymarkt.de anbieten und direkt an Kunden verkaufen – wie man es von Amazon kennt.
Abdecken will Babymarkt mit seinem Online-Marktplatz insbesondere das Longtail-Geschäft. So hat der Spezialist für Babybedarf seine Kernkompetenz bei der klassischen Erstausstattung wie Kinderwagen, Autositzen und Babymöbeln. Externe Handelspartner dagegen sollen künftig verstärkt Randsortimente auf die Online-Plattform bringen. Ein Beispiel wäre Mode für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.
Corona beflügelt das Online-Geschäft
Wachsen will Babymarkt.de aber noch aus anderen Gründen. So profitiert der Spezial-Versender jetzt ebenfalls davon, dass Verbraucher seit der Corona-Krise immer mehr Käufe ins Internet verlagern. „Dieser Trend hält auch im laufenden Jahr an – trotz der Corona-Lockerungen“, beobachtet Siebers.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Corona-Krise das Online-Geschäft von Babymarkt.de befeuert. So konnte die Tengelmann-Tochter ihren Umsatz im E-Commerce allein bereits im Vorjahr um rund 30 Prozent erhöhen. Zeitgleich führte die Pandemie allerdings auch dazu, dass der Spezial-Versender zeitweise seine sechs Filialen in Deutschland schließen musste. Deshalb war der Offline-Umsatz im vergangenen Jahr rückläufig. Nun erholt sich aber auch das Filial-Geschäft zunehmend. Auch deshalb rechnet Babymarkt.de in diesem Geschäftsjahr mit einem deutlich stärkeren Wachstum als in 2020.

Interessant: Im vergangenen März hat es in Deutschland zwar einen Geburten-Boom gegeben. Für das ganze Jahr rechnet der Spezial-Versender allerdings nicht damit, dass in Europa signifikant mehr Kinder auf die Welt kommen. Wachsen will Babymarkt.de daher vor allem durch zwei Maßnahmen: Zum einen will man neue Kunden gewinnen, die bislang eher oder ausschließlich stationär gekauft haben. Zum anderen sollen (bestehende) Kunden mehr online bei Babymarkt.de kaufen. Auch deshalb ist es also durchaus sinnvoll, das eigene Online-Sortiment in Zukunft über eine Marktplatz-Strategie zu erweitern.
Babymarkt.de positioniert sich als Online-Fachmarkt für Babybedarf. Das Unternehmen steht hinter 14 Online-Shops in Europa. Dazu betreibt die Tengelmann-Tochter noch sechs Geschäfte in Deutschland und verkauft online an Kunden in China. Das Geschäftsjahr 2020 hatte Babymarkt.de mit einem Netto-Umsatz von 182,6 Mio. Euro beendet. Zudem habe Babymarkt.de auch das Ergebnis stark verbessert.
![]() Über 4.318 Kollegen aus dem Online- und Multichannel-Handel sichern sich so schon ihren Wissensvorsprung. Jetzt gleich anmelden:
|