Amorelie-Chefin: "Wollen uns jetzt auf neue Märkte in Europa konzentrieren"

04.10.2021

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Erotik-Versender Amorelie   wechselt den Besitzer. Neuer Eigentümer der Berliner wird die EQOM-Gruppe   , die auf das Geschäft mit Erotik-Produkten spezialisiert ist. Die Gruppe erwirbt zum einen die rund 98 Prozent der Anteile, die bislang die ProSiebenSat.1-Tochter NuCom   gehalten hat. Zum anderen gehen an EQOM aber auch die restlichen rund zwei Prozent von Shop-Gründerin Lea-Sophie Cramer.
Claire Midwood
Claire Midwood (Bild: Sonoma Internet GmbH)
"Nach dem Fokus auf die DACH-Region wollen wir uns jetzt verstärkt auf neue Märkte in Europa konzentrieren und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der EQOM-Gruppe und künftige Wachstumschancen", erklärt Claire Midwood (siehe Foto links), die ja zum Jahreswechsel 2019/2020 die Geschäftsführung bei Amorelie von Firmengründerin Lea-Sophie Cramer übernommen   hatte. Die ProSiebenSat1-Gruppe wiederum trennt sich von dem Erotik-Spezialisten, weil das Medien-Unternehmen nach eigener Einschätzung für Amorelie und den nächsten Entwicklungsschritt "nicht mehr der beste Eigentümer" sei. Zur Erinnerung: Der Medien-Konzern war 2014 über eine so genannte Media-for-Equity-Beteiligung bei Amorelie eingestiegen. Bei so einem Investment-Modell bekommt ein Unternehmen als Vergütung statt Kapital eine Media-Leistung wie Werbezeiten. "Insbesondere durch TV-Werbung in der DACH-Region haben wir die heutige starke Position unserer Marke aufgebaut", betont daher zwar Amorelie-Chefin Midwood. Doch nun geht es darum, das Online-Geschäft in Europa weiter zu internationalisieren.
Amorelie Umsatz
Amorelie hatte im Geschäftsjahr 2019 etwas Umsatz verloren (Quelle: eigene Angaben in Mio. Euro)
Das lässt sich nachvollziehen. Denn laut dem zuletzt veröffentlichten Jahresabschluss wurde 2019 zwar ein Netto-Umsatz von 60,4 Mio. Euro   erzielt. Doch ein Jahr zuvor war Amorelie noch auf einen Netto-Umsatz von 60,5 Mio. Euro gekommen. Und bereits damals hatte sich das Wachstum abgeschwächt   . Vor diesem Hintergrund wirkt es schlüssig, dass Amorelie nun neue Wachstumschancen im Ausland sucht. Zumal die Berliner aktuell ja erst in der DACH-Region sowie Belgien und Frankreich aktiv sind. Der Verkauf steht unter Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden. Der Abschluss der Transaktion wird für die zweite Hälfte des vierten Quartals 2021 erwartet. Die NuCom-Gruppe gehört mehrheitlich ProSiebenSat.1 sowie General Atlantic als Minderheitsinvestor. Chairman von EQOM ist übrigens Eric Idema, der auch Chief Executive Officer (CEO) von EDC Retail   ist. Dieser holländische Erotik-Spezialist hatte vor zwei Jahren die Online-Aktivitäten der Beate-Uhse-Gruppe übernommen   .
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