Studie

Was Verbraucher im Metaverse shoppen würden

von Frauke Schobelt

20.02.2023 Fast jeder Zweite für eine Studie Befragte glaubt, dass das Metaverse die Lücke zwischen Online-Shopping und dem Einkaufserlebnis im Laden schließen könnte. Allerdings sehen viele in dem potenziellen Shoppingkanal auch zahlreiche Nachteile.

Herrenaustatter.de im Metaverse (Bild: DePauli AG)
Bild: DePauli AG
Herrenaustatter.de im Metaverse
Laut der Studie der Software-Vergleichsplattform GetApp   , für die 1003 Teilnehmende zwischen Oktober und November 2022 befragt wurden, ist der Online-Einkauf unter den Befragten beliebter als das Einkaufen im Einzelhandel. So gaben 43 Prozent der Befragten an, das Onlineshopping zu bevorzugen, während 26 Prozent lieber persönlich einkaufen. 31 Prozent haben dagegen keine Präferenz.

Wenn sie die Möglichkeit hätten, im Metaverse virtuell zu shoppen, wo sie Produkte in 3D sehen und ausprobieren können, wären 48 Prozent der VerbraucherInnen daran interessiert, auf diese Weise online einzukaufen. Davon würden die meisten Teilnehmenden (75 Prozent) am liebsten Kleidung im Metaverse shoppen. Darauf folgen Elektronik (57 Prozent), Haushaltswaren wie Möbel (47 Prozent) und Videospiele (40 Prozent). Der Einzelhandel zählt zu den drei Branchen, die von VerbraucherInnen am meisten mit dem Metaverse assoziiert werden. An erster Stelle steht hier der Technologie-Sektor (74 Prozent), gefolgt von der Gaming-Industrie (56 Prozent) und schließlich dem Einzelhandel (31 Prozent).

Metaverse könnte im E-Commerce eine Lücke schließen

VerbraucherInnen, die lieber online als im Laden einkaufen, wurden dazu befragt, wie einfach oder schwierig sie verschiedene Aspekte, wie zum Beispiel die Artikelsuche oder den Kaufabschluss beim Online-Shopping finden. Nur bei zwei Aspekten hatten VerbraucherInnen negative Erfahrungen gemacht: So fanden es 24 Prozent schwierig, eine gute Vorstellung davon zu bekommen, wie ein Produkt aussehen oder sich anfühlen wird, und 19 Prozent fanden es schwierig, Support zu erhalten.

Diese Probleme könnten mit dem Shopping im Metaverse weitgehend beseitigt werden, so GetApp. Zum Beispiel könnten KundInnen mithilfe von VR- oder AR-Headsets Produkte, wie beispielsweise ein Möbelstück, in realen Dimensionen und in 360 Grad betrachten, und Livestream-Einkaufsassistenten könnten personalisierte Einkaufserlebnisse unterstützen.

Das Metaverse habe daher das Potenzial, die Lücke zwischen dem Online-Shopping und dem Einkaufserlebnis im Laden zu schließen. Das glauben auch 96 Prozent der Befragten, die am Einkauf im Metaverse interessiert wären. Davon finden 46 Prozent, dass es die Lücke vollständig und 50 Prozent, dass es die Lücke in mancher Hinsicht schließen kann.

Zu viel Technologie und zu teuer

Es gibt aber auch viele KonsumentInnen, die das Shopping im Metaverse skeptisch sehen. Von den 22 Prozent, die nicht daran interessiert sind, im Metaverse einzukaufen oder sich nicht sicher sind, gaben sie als wichtigste Gründe für ihr Desinteresse an, dass sie nicht stärker von Technologie abhängig sein möchten (40 Prozent), dass sie es nicht praktisch finden, da technisches Equipment notwendig ist (37 Prozent) und dass sie sich um ihre persönlichen Daten sorgen (34 Prozent). 27 Prozent glauben außerdem, dass die Produkte im Metaverse nicht realistisch aussehen würden.

Die Vor- und Nachteile des Metaverse-Shoppings: Bequemlichkeit vs. Trolls

Verbraucher, die Interesse am Metaverse-Shopping haben, gaben als Hauptvorteile die folgenden Punkte an:
  • Das bequeme Einkaufen (56 Prozent),
  • Die neuesten Produkte zu sehen, ohne Schlange stehen zu müssen oder in einem vollen Geschäft zu sein (49 Prozent),
  • Produkte mit Augmented Reality (AR) zu testen (47 Prozent)

Demgegenüber stehen die folgenden Nachteile:
  • Teure Ausrüstung für den Zugang (47 Prozent)
  • Fehlendes Wissen darüber, wie es funktioniert (41 Prozent)
  • Mangelnder Schutz vor böswilligen Nutzern/Trollen (38 Prozent).

Ob das Metaverse das aktuelle Online-Shopping ersetzen kann, bleibt abzuwarten. Unter den Interessenten am Metaverse-Shopping glauben 40 Prozent, dass es genauso beliebt sein wird wie das Online-Shopping und das Einkaufen im Laden. Ebenso viele Teilnehmende gehen davon aus, dass es in Zukunft beim Einkaufen der Standard sein wird.
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