"Idealen Käufer gefunden": Adler Werbegeschenke übernimmt Schneider

14.02.2024

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Für den gesamten Klingel-Konzern wurde zwar kein Investor gefunden, für den Schneider-Versand   aus der Versender-Gruppe nun allerdings schon. So übernimmt die Adler Vertriebs GmbH & Co. Werbegeschenke KG   die Klingel-Tochter mitsamt der verbliebenen zehn Mitarbeiter. Ein entsprechender Insolvenzplan wurde bei Gericht eingereicht, von den Gläubigern einstimmig abgesegnet und vom Amtsgericht Karlsruhe bestätigt.
Marcus Katholing
Schneider-Chef Marcus Katholing (Bild: Pluta)
"Durch die Übernahme kann der Werbeartikelspezialist weitergeführt werden", freut sich daher jetzt Marcus Katholing von der Restrukturierungsgesellschaft Pluta   (siehe Foto links), der seit einigen Monaten auch als Geschäftsführer für Schneider verantwortlich ist. "Mit Adler haben wir den idealen Käufer gefunden." Mit der Übernahme will Adler sein Portfolio erweitern und Synergien schaffen. Hintergrund ist, dass Adler ebenfalls auf das Geschäft mit personalisierbaren Werbeartikeln spezialisiert ist - wie im Kern auch die Klingel-Tochter Schneider, die zudem Möbel und Accessoires für Geschäfts- und Privatkunden anbietet. Hinter der Klingel-Tochter steht die Schneider GmbH & Co. KG. Diese Gesellschaft hat aktuell ihren Sitz in Pforzheim, das operative Geschäft wird aber von Hamburg aus geführt. Die Marke Schneider soll zukünftig als ein eigenständiges Unternehmen unter dem Dach der Adler-Holding - der Muttergesellschaft der Adler Vertriebs GmbH & Co. Werbegeschenke KG - als "Schneider Business Services GmbH" geführt werden.

Von Creatrade zu Klingel

Die Mitarbeiter in Hamburg werden laut Adler weiter in der Hansestadt arbeiten, während der Standort in Pforzheim zum Ablauf des aktuellen Mietvertrages an Klingel zurückgeht. Erfolgen wird die Übernahme vermutlich zum Monatsende. Durch die Übernahme will Adler künftig neue Wachstumschancen für beide Unternehmen erschließen. Zudem wird durch die Zusammenführung der Unternehmen eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit und eine breitere Marktabdeckung angestrebt. Beide Unternehmen planen, ihre Produkte und Dienstleistungen wechselseitig in ihr Portfolio zu integrieren. So sollen die Kunden beider Unternehmen künftig von einer erweiterten Produktpalette und verbesserten Dienstleistungen profitieren. Zur Erinnerung: Die Schneider GmbH & Co. KG befindet sich seit Mai 2023 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung   (Aktenzeichen: 101 IN 383/23). Damals hatten gleich mehrere Gesellschaften der Klingel-Gruppe einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt, darunter auch die K – Mail Order GmbH & Co. KG - die Hauptgesellschaft der Klingel-Gruppe. Als Hintergründe nannte der Konzern unter anderem eine "deutliche Konsumzurückhaltung" sowie "signifikant gestiegene Kosten" als auch die hohe Inflation. Im August 2023 hatten die Pforzheimer erklärt, dass für die Gruppe kein Investor gefunden   wurde und deshalb der Betrieb im Januar 2024 eingestellt wird. Dabei hieß es damals auch, dass Gespräche mit strategischen Investoren laufen, die einzelne Marken übernehmen und künftig unter eigener Regie fortführen möchten. Seitdem wurden zahlreiche Marken von Klingel verkauft   (siehe Tabelle unten).