Zwei Neuzugänge: Klingel investiert in weitere Start-Ups

21.01.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Klingel-Gruppe    hat sich an weiteren Start-Ups aus der E-Commerce- und Online-Marketing-Branche beteiligt. Das geht jetzt aus der Website der Klingel-Tochter K New Media   hervor, auf der nun zwei zusätzliche Beteiligungen bei den Projekten   von "K-Invest" - der Venture-Capital-Gesellschaft der K – Mail Order GmbH & Co. KG aus der Klingel-Gruppe - gelistet werden.

K-Invest ProjekteDie aktuellen Beteiligungen von "K-Invest" im Überblick (Bild: Screenshot)

Neu im Klingel-Portfolio sind demnach die beiden Dienstleister Roq.ad   und Shipcloud   (siehe unterste Zeile in der Grafik oben). Die Roq.ad GmbH stammt dabei aus Berlin, wurde vor rund einem Jahr ins Handelsregister eingetragen und ist nach eigenen Angaben darauf spezialisiert, Online-Werbung auf verschiedenen Endgeräten wie PCs und Smartphones auszuspielen. Dabei will man die unterschiedlichen Geräte immer einer bestimmten Person zuordnen, so dass über alle Geräte die Werbung sinnvoll ausgesteuert wird (Motto: "Target people, not devices"). Ein Beispiel: Ein Werbekunde will für jeden einzelnen Nutzer sechs Werbeeinblendungen im Internet ausspielen. Roq.ad soll nun den Nutzer sowohl am Smartphone als auch am PC identifizieren, so dass pro Gerät zum Beispiel jeweils drei Anzeigen erscheinen und die eigene Werbung nicht den Nutzer nervt. Ohne Nutzererkennung wiederum könnte die Werbung auf dem Smartphone sechsmal erscheinen, während sie am PC zusätzlich genauso oft ausgespielt wird - weil der Nutzer an diesen Geräten nicht als die selbe Person erkannt wird. Nach eigenen Angaben arbeitet Roq.ad bei der Nutzerkennung nicht mit personenbezogenen, sondern immer mit komplett anonymisierten Daten, so dass es auch keine Datenschutzprobleme gebe. Ganz anders positioniert sich dagegen der Dienstleister Shipcloud, der bereits im Mai 2013 ins Register eingetragen wurde und aus Hamburg stammt. Über Shipcloud können Händler alle großen Paket-Zusteller (u.a. DHL, DPD, Hermes) in ihren Online-Shop integrieren und sich bei jeder Kundenbestellung individuell für einen Dienstleister entscheiden, der das Paket für sie am günstigsten liefert. Dadurch sollen Versender unabhängiger von den einzelnen Zustellern werden und sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Wenn Händler zu Konditionen von Shipcloud versenden, entsteht das Vertragsverhältnis zwischen Shipcloud und den jeweiligen Händlern. Wenn Händler bereits einen bestehenden Vertrag mit einem Zusteller haben, können sie diesen bei Shipcloud berücksichtigen und dort zu ihren eigenen Konditionen versenden. Kleine Händler (weniger als 100 Sendungen im Monat) können Shipcloud kostenlos nutzen   , bei höheren Aufkommen gib es den Service monatlich zu einem Preis ab 24,90 Euro   (zzgl. MwSt).

Neuer Klingel-Kurs: Zusätzliche Beteiligungen statt eigener Projekte

Warum sich die Klingel-Gruppe ausgerechnet an Shipcloud und Roq.ad beteiligt hat und wie viel genau investiert wurde, will man gegenüber neuhandeln.de zwar nicht verraten. Nach eigenen Angaben investiert man aber für gewöhnlich Beträge zwischen 0,5 Mio. und zwei Mio. Euro bei Beteiligungen, der Investmentfokus liege auf Geschäftsmodellen mit einer Nähe zum Handel. Laut der zuletzt veröffentlichten Gesellschafterliste der Roq.ad GmbH vom 24. August 2015 hält die K-Invest Beteiligungs GmbH & Co. KG insgesamt 632 Geschäftsanteile zu je einem Euro von 30.816 Geschäftsanteilen. Die zuletzt veröffentlichte Gesellschafterliste der Shipcloud GmbH stammt aus dem Januar 2014 und listet die Klingel-Gruppe noch gar nicht als Gesellschafter. Stellvertretend zeigen die beiden neuen Beteiligungen aber auf, wie sich K New Media auf das Investment-Geschäft konzentriert. Gestartet war der Klingel-Ableger in Berlin vor über fünf Jahren, neben dem Investment-Geschäft wurden früher auch eigene Projekte gestartet. Alle Eigenentwicklungen sind inzwischen aber wieder Geschichte. Bereits 2013 wurde mit dem Online-Shop Casserole.de    der erste Spezialshop (Sortiment: Küchengeräte) beerdigt, der nur zwei Jahre zuvor an den Start gegangen war. 2014 wurde mit dem Schmuck-Shop Faszinata   der zweite Nischen-Shop geschlossen   , weil dort die Bestellquoten unter den Erwartungen geblieben waren   . Erst im vergangenen Jahr zog sich K New Media dann auch aus dem Online-Geschäft mit Tierbedarf zurück. So wurde der selbst entwickelte Online-Shop MeineStrolche.de geschlossen   , die Rechte an der gleichnamigen Hundefuttermarke an Wettbewerber ePetWorld verkauft   .

Selbst entwickelte Online-Shops betreibt K New Media damit nicht mehr, bei den Beteiligungen gab es zuletzt aber immer wieder Neuzugänge. So hatte sich Klingel im Jahr 2014 zum einen mit Stilnest    an einem Schmuck-Shop beteiligt   , zum anderen in die auf Marken-Aufbau spezialisierte Ryzze GmbH   aus Berlin investiert   . Vor einem knappen Jahr folgte dann noch eine Beteiligung an dem Online-Händler Lavogi.de   , der auf den Versandhandel mit Möbeln spezialisiert ist   .

Insgesamt listet K New Media elf Beteiligungen auf seiner Website. Neben den hier bereits genannten Investments gehören dazu die Start-Ups AdSpert    (Software für Online-Werbung), Pflegebox   (Pflegehilfsmittel für pflegende Angehörige), Plinga   (Anbieter von Online-Games), UberMetrics   (Online-Monitoring), Pippa & Jean   (Schmuckhandel) und Yumda   (Online-Portal für die Lebensmittelindustrie). Bereits beteiligt war man an Ladenzeile.de   (Online-Shoppingportal), Platinnetz.de   (Online-Portal für Best Ager) sowie Inventorum   (Software für iPad-Kassensystem).