Die deutsche Windeln.de SE hat im ersten Quartal 2018 nur einen weltweiten Netto-Umsatz von 32,8 Mio. Euro erreicht. Damit steht ein Rückgang von gleich 29,5 Prozent in den Büchern, nachdem der Spezialversender in den ersten drei Monaten im Vorjahr noch auf einen Netto-Umsatz von 46,6 Mio. Euro gekommen war. Im gesamten Vorjahr konnte der Handelskonzern seinen Umsatz zwar noch ausbauen. Dennoch kommt der Rückgang im ersten Quartal 2018 alles andere als überraschend.

So hatte der Konzern im Februar mehrere Maßnahmen gestartet, um die Organisation zu straffen und Kosten zu reduzieren. Deshalb wurde weniger in Werbung investiert in der DACH-Region, wo der Umsatz im ersten Quartal 2018 von zuvor 13,3 Mio. auf nun 7,3 Mio. Euro gesunken ist (-45,4 Prozent).
Im restlichen Europa hat das Geschäft wiederum von zuvor 9,6 Mio. auf jetzt 8,1 Mio. Euro abgenommen, weil unter anderem der italienische Online-Shop der Marke Windeln.de („Pannolini“) geschlossen wurde. „Das abgelaufene Quartal steht, wie auch das gesamte Geschäftsjahr 2018, ganz im Zeichen der Restrukturierung“, verdeutlicht Finanzchef Nikolaus Weinberger (siehe Foto).
Beim China-Geschäft ging der Umsatz außerdem zusätzlich zurück, weil es hier im Berichtszeitraum eine niedrigere Nachfrage gegeben habe. So hätte es generell nach dem „Chinesischen Neujahrsfest“ am 05. Februar ein „temporäres Überangebot an Ware im chinesischen Markt“ gegeben, weshalb sich in Fernost der Umsatz im ersten Quartal von 23,6 Mio. auf 17,5 Mio. Euro reduziert hat (-26,1 Prozent).
Das China-Geschäft sei für den Konzern aber weiterhin attraktiv. Das gilt aber scheinbar nicht für das Geschäft in Polen, Tschechien und der Slowakei, wo der Konzern seit der Übernahme des Spezial-Versenders Feedo im Sommer 2015 aktiv ist. Bereits im Februar 2018 wurde ein Beschluss zur Prüfung des Verkaufs getroffen. Nach eigenen Angaben schreitet dieser Veräußerungsprozess nun voran, im aktuellen Quartalsumsatz des Konzerns ist der Umsatz der Feedo-Gruppe schon nicht mehr enthalten (mit Feedo kam die Gruppe im ersten Quartal 2017 auf einen Netto-Umsatz von 51,9 Mio. Euro).

Während der Umsatz aber abgenommen hat, wurde parallel das Ergebnis verbessert. So liegt das um einmalige Restrukturierungskosten in Höhe von 1,7 Mio. Euro bereinigte EBIT im ersten Quartal 2018 nun bei -5,2 Mio. Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresquartal verbessert (Q1 2017: -6,6 Mio. Euro). Generell lagen die Vertriebs- und Verwaltungskosten unter dem Vorjahreswert. Wegen der umgesetzten Maßnahmen sollen sich Kostenbasis und EBIT im zweiten Halbjahr weiter verbessern.
Die deutsche Windeln.de-Gruppe verkauft aktuell über ihre Kernmarke „Windeln.de“ in Deutschland, Österreich und China. Dazu ist der Konzern mit „Bebitus“ in Frankreich, Spanien und Portugal aktiv und verkauft in der Schweiz über die Online-Shops Windeln.ch, Kindertraum.ch und Toys.ch.
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Es bleibt spannend, wie man an der Meldung vom 15.05. sieht, ob sich Windeln gegen den Wettbewerb mittelfristig durchsetzen kann.