Vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet: Windeln.de soll bald wieder online gehen

von Stephan Randler

07.11.2022

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Am vergangenen Freitag hatte die Windeln.de-Gruppe   einen Insolvenzantrag gestellt, wie neuhandeln.de berichtete   . Heute hat das Amtsgericht München die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und dabei Ivo-Meinert Willrodt von der Pluta Rechtsanwalts GmbH   zu dem vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Windeln.de offline
Windeln.de soll bald wieder online sein
"Der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt", erklärt Willrodt. "In Kürze können die Kunden wieder online bestellen." Geplant ist, dass der Online-Shop in wenigen Tagen wieder geöffnet sein soll. Danach sollen Kunden über die Online-Shops in Deutschland, der Schweiz und China ohne Einschränkungen bestellen können. Bei Redaktionsschluss war der Online-Shop immer noch offline - wie bereits am Montag vor einer Woche   . Internetnutzer werden seitdem mit der Entschuldigung vertröstet, dass man "mit Wartungsarbeiten beschäftigt" sei und Besucher es "in ein paar Minuten wieder" versuchen sollen (siehe dazu auch die Abbildung). Ziel ist nun, einen Investor zu finden. Pluta will dafür "schnellstmöglich einen Investorenprozess in die Wege" leiten. Hierbei will man nationale und internationale Investoren ansprechen, um den Betrieb zu erhalten.

Investorenprozess soll "schnellstmöglich" starten

Ende Oktober hatte die Gruppe erklärt, dass "keine positive Fortbestehensprognose   " mehr besteht. Laut dem Konzern hatte der Vorstand zuletzt mit Investoren verhandelt, um weitere Finanzmittel zu erhalten. Doch diese Verhandlungen waren gescheitert. Deshalb wurde vergangene Woche der Insolvenzantrag gestellt. Die Windeln.de-Gruppe wurde im Jahr 2010 gegründet und betreibt aktuell noch Online-Shops für Kunden in Deutschland und Österreich (Windeln.de), Schweiz (windeln.ch) und China (windeln.com.cn). In Fernost sind die Münchner zudem auf den einheimischen Online-Portalen Tmall, JD.com und WeChat aktiv. Das Angebot umfasst unter anderem Windeln, Babynahrung und Drogerieartikel sowie Kleidung, Erstausstattung, Möbel und Spielzeug. Nach eigenen Angaben wurde 2021 ein Netto-Umsatz von 52,1 Mio. Euro mit fortgeführten Geschäftsbereichen erzielt, das Ergebnis (EBIT) aus den fortgeführten Bereichen lag bei -10,8 Mio. Euro.
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