Weniger Wachstum: Spreadshirt leidet unter Google-Updates

Der Mass-Customization-Spezialist Spreadshirt hat das vergangene Geschäftsjahr 2018 mit einem Netto-Umsatz von 110 Mio. Euro abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das zwar ein kleines Plus von 3,4 Prozent, da die Leipziger zuvor auf 107 Mio. Euro Umsatz gekommen waren.

Philip Rooke
Philip Rooke (Bild: Spreadshirt)

Damals aber konnte das E-Commerce-Unternehmen mit einem Wachstum von 15 Prozent noch deutlich stärker zulegen als im vergangenen Jahr 2018, wo sich das Wachstum dann doch merklich abgeschwächt hat.

Stärker verbessert als der Umsatz hat sich im vergangenen Jahr dagegen das Ergebnis, wo Spreadshirt beim EBITDA von zuvor 8,2 Mio. Euro (2017) auf 10 Mio. Euro (2018) zulegen konnte (+23 Prozent). In den Büchern steht damit jetzt ein neuer Rekordgewinn. „Wir haben unsere Profitabilität nachhaltig gesteigert“, freut sich Spreadshirt-CEO Philip Rooke (siehe Foto links).

Diese positive Entwicklung begründet Spreadshirt auf Nachfrage von neuhandeln.de damit, dass die Steigerung der Profitabilität ein „sehr klar formuliertes Ziel für 2018“ gewesen war. Daher wurden in allen Geschäfts- und auch Produktionsbereichen die Kosten analysiert, hinterfragt und optimiert. Wo genau hier Spreadshirt dann allerdings Kosten einsparen konnte, hat man bislang nicht verraten.

Konkreter werden die Leipziger dagegen bei der Umsatzentwicklung. „In einem in gewissen Teilen von Google getriebenen Business hat man nicht alles selbst in der Hand“, heißt es nun auf Nachfrage von neuhandeln.de. „So hat das ein oder andere Google-Update im Jahresverlauf Gegenteiliges bewirkt.“

Wachsen konnte Spreadshirt trotzdem, weil die Zahl der Partner von rund 80.000 auf über 100.000 angestiegen ist. Denn bei Spreadshirt können zum einen Designer ja eigene Motive auf dem Online-Marktplatz anbieten, die Verbraucher auf ihre Artikel drucken lassen können. Zum anderen können Designer mit Spreadshirt auch eigene Shops aufsetzen und zum Beispiel in ihre Website einbinden, um dort Besuchern individuell bedruckte Artikel anzubieten (Spreadshop). Generell konnte Spreadshirt mehr Partner überzeugen, weil schon 2016 wichtige Neuerungen für Partner dazu gekommen sind.

Umsatz Spreadshirt
Die Geschäftsentwicklung von Spreadshirt (Quelle: eigene Angaben in Mio. Euro)

So gibt es zum Beispiel für Designer zusätzliche Vergütungen. Zwar legen Verkäufer bei jedem Design nach wie vor einen Betrag fest, den sie erhalten, wenn Verbraucher das Motiv nutzen und auf Produkte drucken lassen (meist ein paar Euro). Zusätzlich gibt es seit zwei Jahren aber einen Erfolgsbonus, der von der Zahl der verkauften Motive abhängt. Je öfter Kunden sich daher ein Design auf ein Produkt drucken lassen, umso höher fällt dieser Bonus für den Designer aus. In den Spreadshops wiederum lassen sich unter anderem seit April 2018 auch erstmals Poster mit eigenen Designs vermarkten.

Das Geschäft befeuert zudem die Zweitmarke TeamShirts, die sich an Gruppenbesteller richtet. Hier profitiert Spreadshirt von der zunehmenden Expansion. So ist der Zweit-Shop schon über zwölf Domains erreichbar, nachdem 2018 der Gruppen-Shop in Skandinavien an den Start gegangen war.

Spreadshirt wurde 2002 gegründet. Über die Online-Shops können Verbraucher individuelle Produkte anfertigen, indem sie eigene Designs gestalten oder Designs aus einer Online-Community verwenden. Individuell bedruckt werden unter anderem T-Shirts, Tassen, Mützen und Handy-Hüllen plus Poster. 2018 wurden über 5,5 Mio. Artikel bedruckt und in mehr als 170 Länder verschickt. Über Spreadshirt vermarkten mehr als 100.000 Partner ihre Ideen, die auf Artikel an fünf Standorten in den USA sowie Polen, Deutschland und Tschechien gedruckt werden. Dreiviertel vom Gesamtumsatz in Höhe von 110 Mio. Euro wurden im vergangenen Jahr übrigens in Deutschland, USA und Frankreich erwirtschaftet.

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