Weltbild trennt sich von jedem zweiten Ladengeschäft

von Stephan Randler

13.02.2015

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Weltbild   setzt bei seinem Filialnetz den Rotstift an. Demnach konzentriert sich der Händler ab sofort auf nur noch 75 Standorte im stationären Einzelhandel. Vor diesem Hintergrund sollen rund 70 Filialen aufgegeben werden und an eine mittelständische Buchhandelskette aus Ahaus gehen. Die Mitarbeiter in den betroffenen Filialen will der neue Eigentümer übernehmen. Weltbild Filiale

Weltbild trennt sich von jeder zweiten Filiale (Bild: Screenshot)

Den Verkauf begründet Weltbild-Geschäftsführer Patrick Hofmann damit, dass sich bei den betroffenen Filialen "die Erwartungen an die Entwicklung des Geschäfts aufgrund zu hoher Struktur- und Mietkosten nicht erfüllt haben". Ein Abgesang auf das Stationärgeschäft sei der Verkauf aber nicht, wie Weltbild betont. Demnach sollen im kommenden Geschäftsjahr etwa zehn neue Filialen an interessanten Standorten eröffnet werden und in den folgenden Jahren jeweils etwa zehn weitere Ladengeschäfte hinzukommen. Damit bekenne sich Weltbild trotz der Aufgabe von rund 70 Filialen zum Stationärgeschäft, das eine wichtige Säule bleibe. Gegenüber neuhandeln.de hatte Weltbild bereits im vergangenen November durchblicken lassen   , dass es weitere "Anpassungsnotwendigkeiten" nach der Übernahme durch den neuen Eigentümer Droege gebe. Demnach waren die Ist-Zahlen der Monate Juli bis September 2014 “signifikant” zum Vorjahr und von der Planung abgewichen   - obwohl diese Planung (“Weltbild 2.0?) von den Unternehmensberatern Roland Berger die Grundlage des Kaufs gewesen war. Kurz darauf hatte das Manager Magazin berichtet   , dass am Ende der Sanierung nur das Online-Geschäft der Buchhandelskette übrig bleiben könnte und der Verkauf über Filialen gefährdet sei. Gegenüber neuhandeln.de hatte Weltbild aber erklärt, dass es keinen Kahlschlag geben werde   und man an allen drei Vertriebskanälen festhalte   (Online-Shop, Katalog, Filialen) - wenn auch mit dem erneuten Hinweis darauf, dass “personelle Anpassungen notwendig sind“. Zuletzt hatte Weltbild gegenüber neuhandeln.de betont, dass man in der Übergangsphase der vergangenen Monate an Flughöhe verloren habe und Strukturen und Kosten anpassen müsse   . Von dem Verkauf sind etwa 400 Mitarbeiter betroffen, etwa 600 Mitarbeiter verbleiben bei den bestehenden Weltbild-Filialen. Das Filialnetz mit aktuell noch 145 Standorten in Deutschland umfasst sowohl Geschäfte der Marke Weltbild als auch Filialen der Zweitmarke Jokers. Der Verkauf steht aktuell noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien und des Gesamtbetriebsrates von Weltbild Plus, wo das Filialgeschäft angesiedelt ist.
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