Im November 2009 hatte die Otto-Gruppe die Rechte an der Versender-Marke „Quelle“ übernommen. Seitdem kümmert sich die Otto-Tochter Unito um das Geschäft dieser Traditionsmarke, zu der eigene Online-Shops in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören. Gut zehn Jahre nach dem Neustart kann sich die Unito-Gruppe nun über neue Rekordzahlen bei der ehemaligen Arcandor-Marke freuen.

So konnte die Unito-Gruppe den Quelle-Umsatz beim direkten Warenhandel im Weihnachtsgeschäft 2020 (Zeitraum: 01. November bis 31. Dezember) um 31 Prozent erhöhen. Dieses Wachstum verzeichnet die Unito-Gruppe sowohl bei Quelle in Österreich als auch bei Quelle in der gesamten DACH-Region.
Demnach brummt das Geschäft nicht nur bei den Kernsortimenten Technik und Elektronik, für die Quelle ja traditionell als Marke steht. Stark gefragt sind auch Produkte aus der Kategorie „Home & Living“. Hier hat zum Beispiel in Österreich das Warengeschäft an Weihnachten um 40 Prozent zugelegt.
Hier hat auch die Corona-Krise der Unito-Gruppe in die Karten gespielt. Schließlich geben Verbraucher gerade ja gerne Geld aus für Möbel, Haushaltswaren und Heimtextilien, um dadurch ihr eigenes Heim aufzuhübschen – wenn man dort gezwungenermaßen schon mehr Zeit verbringen muss als üblich.
Das Geschäft läuft aber auch aus anderen Gründen. So könne Quelle bei Kunden nach Angaben der Unito-Gruppe auch mit einem umfassenden Service-Angebot punkten. Hierzu zählen unter anderem eine Ratenzahlung, Anschluss-Services für Elektro-Geräte und persönlicher Kunden-Support. „Wenn man sich bei uns mit einer Frage an den Service wendet, bekommt man die Antwort von einem echten Menschen und nicht automatisch generiert oder standardisiert“, betont Unito-Chef Harald Gutschi.
„Bedauern dieses Urteil“: Otto-Versand darf nicht in die Schweiz
Während aber das Geschäft bei Quelle brummt, kriselt es bei einer anderen Traditionsmarke. Denn zur Unito-Gruppe gehört auch das Geschäft von Otto in Österreich. Geplant war daher, mit dieser Marke zu expandieren und Otto in die Schweiz zu bringen. Das sollte an sich bereits 2017 über die Bühne gehen. Doch nach einem Rechtsstreit wurde der Start verschoben – und ist nun endgültig vom Tisch.
Hintergrund ist ein Namensstreit mit dem Schweizer Detailhändler Otto’s, der ein Universalangebot online und über stationäre Filialen in der Alpenrepublik verkauft. Im vergangenen Jahr hatte daher das Schweizer Bundesgericht in letzter Instanz entschieden, dass für den Otto-Versand der Markteintritt aufgrund der Verwechslungsgefahr nicht möglich wird. „Wir bedauern dieses Urteil“, klagt Unito-Chef Gutschi (siehe Foto). „Doch die Schweizer Gerichte haben Recht gesprochen und das ist zu akzeptieren.“
Der Otto-Konzern hatte die Quelle-Marke im Jahr 2009 übernommen und zunächst unter Quelle.de einen Online-Marktplatz gestartet, auf dem andere Händler ihre Sortimente angeboten hatten. Doch der Online-Marktplatz kam nicht in Schwung. Daher wurde Quelle.de zu einem Online-Pureplayer mit eigenem Sortiment umgebaut, den seit dem Jahr 2013 die Unito-Gruppe aus Salzburg betreut. Denn diese Otto-Tochter betreibt bereits seit 2011 eigene Quelle-Shops in Österreich und in der Schweiz.
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