TV-Werbung: SportScheck lässt eine große Chance liegen

Zum Weihnachtsgeschäft trommelt der Multichannel-Händler SportScheck im Fernsehen für sein Angebot. Die nächsten drei Wochen sind daher insgesamt drei verschiedene TV-Spots zu sehen, die auf zielgruppennahen Privatsendern ausgestrahlt werden (u.a. RTL, Sky, Sport1).

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Mit dem ersten der drei 20-sekündigen Werbespots will SportScheck „auf charmante Art und Weise zu einem stressfreien Weihnachtsspaziergang durch seinen Onlineshop“ einladen (siehe Videoclip). Ziel sei, die Produkt- und Markenvielfalt von SportScheck zu betonen. Überzeugen kann mich der Spot trotzdem nicht, da kaum Alleinstellungsmerkmale kommuniziert werden.

So gibt SportScheck im dem Clip zwar das Lieferversprechen „Heute bestellt, pünktlich da„. Weil aber kein verbindliches Zeitfenster kommuniziert wird, hat diese Aussage eigentlich ja keinen Mehrwert. Im Clip werden zudem ausschließlich Produkte von Fremdmarken wie Burton, Oakley und Mammut beworben, die man allesamt auch woanders kaufen kann.

SportScheck-Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr rückläufig

Eigenmarken von SportScheck (u.a. OCK) finden dagegen im TV-Spot gar nicht statt. Nun kann man zwar argumentieren, dass diese in einem TV-Spot vielleicht nicht der beste Köder und bekannte Marken für Kunden attraktiver sind. Gerade über TV-Werbung lässt sich aber doch Markenbekanntheit schaffen und geschickt Bedarf wecken. Ein exklusives Sortiment liefert zudem das beste Argument, warum Kunden kaufen sollten. Deshalb werben Versender ja traditionell gerne mit Versprechen wie „nur bei uns“ oder „exklusiv bei uns„.

SportScheck könnte es sich zudem leisten, mit weniger bekannten Eigenmarken zu werben – so verfügt der Händler an sich mit 17 Millionen Besuchern in den Filialen sowie 52 Millionen Visits im Online-Shop pro Jahr bereits über eine bekannte Marke, die man nicht mehr groß erklären muss. Während also jüngere Wettbewerber über TV-Werbung erst einmal ihren Shop bekannt machen müssen, könnte SportScheck direkt für sein exklusives Sortiment trommeln.

Es spricht aber noch ein anderer Grund dafür, exklusive Sortimente zu bewerben. Denn gerade in der Outdoor-Branche haben Händler zunehmend damit zu kämpfen, dass Hersteller eigene Online-Shops eröffnen und zu Konkurrenten der Reseller werden. Auch deshalb ist zum Beispiel bei Globetrotter Ausrüstung der Umsatz im Geschäftsjahr 2012/2013 (Stichtag: 28. Februar) erneut gesunken. Und auch bei SportScheck war zuletzt Sand im Getriebe. So sank der Umsatz im Jahr 2013/2014 (Stichtag: 28. Februar) um um 5,1 Prozent auf 319 Mio. Euro.

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