Globetrotter: Zwei Geschäftsjahre in Folge mit Verlusten

Die auf den Handel mit Outdoor-Produkten spezialisierte Globetrotter Ausrüstung GmbH hat im Geschäftsjahr 2012/2013 (Stichtag: 28. Februar) einen Netto-Umsatz von 206,1 Mio. Euro eingefahren, der über Print-Kataloge, E-Commerce und neun Filialgeschäfte erzielt worden ist. Das geht aus dem Geschäftsbericht des Hamburger Multichannel-Händlers hervor, der gerade eben veröffentlicht wurde. Zum Vorjahr ist der Umsatz um rund ein Prozent gesunken, da 2011/2012 noch ein Gesamtumsatz von 208,1 Mio. Euro erreicht werden konnte. Wegen diesem Umsatzminus ist das Geschäft nach eigenen Angaben hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was Globetrotter gleich auf eine Handvoll Gründe zurückführt.

Globetrotter AusrüstungBildquelle: Screenshot

Zum einen klagt Globetrotter im Geschäftsbericht, dass Online-Pureplayer zunehmend „attraktive Marktsegmente zu langfristig nicht auskömmlichen Preisen“ anbieten und auf diese Weise den Markt überschwemmen. Zum anderen entstehe weiterer Marktdruck durch Hersteller, die zunehmend eigene Online-Shops und stationäre Fachgeschäfte für ihre Marken eröffnen. Bei Kunden von Globetrotter hätten zudem die Marken Jack Wolfskin und The North Face an Akzeptanz verloren, was Zuwächse beim Geschäft mit kleineren Marken nur in einem kleinen Umfang kompensieren konnten. Im Februar 2013 ging zudem das Online-Geschäft zurück, weil das Marketing damals stark zurückgefahren wurde. Hintergrund ist, dass zu diesem Zeitpunkt der Shop überarbeitet wurde und Globetrotter zunächst die Stabilität des neuen Shops im Live-Betrieb sicherstellen wollte. Obendrein habe sich zudem generell die Stimmung im Outdoor-Markt nach einigen Boom-Jahren deutlich abgekühlt.

Neben dem Umsatz hat sich auch das Ergebnis verschlechtert. So wurde im Geschäftsjahr 2012/2013 mit -1,9 Mio. Euro Miesen erneut ein Verlust eingefahren, der zudem noch deutlich über dem Jahresfehlbetrag des Vorjahres liegt (2011/2012: -1,2 Mio. Euro Verlust). Als Gründe nennt Globetrotter, dass sich einerseits das Rohergebnis verschlechtert hat und andererseits unter anderem die Personalkosten gestiegen sind. Ab dem – aktuell laufenden – Geschäftsjahr 2014/2015 rechnet man aber wieder mit einem leicht positiven Ergebnis, da man neue Investitionsprojekte so weit wie möglich zurück stelle und Kosten abbauen will. Im Jahr zuvor hatte Globetrotter erstmals seit dem Geschäftsjahr 1998/1999 und überhaupt erst zum zweiten Mal in der gesamten Firmengeschichte einen Verlust hinnehmen müssen.

Kurz notiert: Über den Versandhandel wurden im Geschäftsjahr 2012/13 etwa 35 Prozent vom Gesamtumsatz in Höhe von 206,1 Mio. Euro erzielt. Damit hat Globetrotter online und über Kataloge einen Netto-Umsatz von rund 72,1 Mio. Euro erzielen können.

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2 Kommentare

  1. Ups, das überrascht. Hatte dieses Unternehmen immer auf meiner Liste der Top Player im E-Commerce in der Outdoorbranche. Gibt’s auch von andern (z.B. Bergzeit, Bergfreunde) ähnliche Entwicklungen beim Umsatz und Gewinn?

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