Trotz Rekordumsatz: Spreadshirt wächst schwächer als zuletzt

von Stephan Randler

13.04.2017

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der deutsche Mass-Customization-Spezialist Spreadshirt   hat im vergangenen Jahr einen Netto-Umsatz von weltweit 93 Mio. Euro eingefahren und damit eine neue Rekordmarke erreichen können. Doch die Kehrseite ist: Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Leipziger jetzt nur um rund neun Prozent zulegen, nachdem es ein Jahr zuvor noch ein zweistelliges Wachstum von 18 Prozent   gegeben hatte. Überraschend kommt es für Spreadshirt aber nicht, dass sich das Wachstum nun wieder spürbar abgeschwächt hat. So haben die Leipziger von vornherein nur mit einem einstelligen Umsatzplus für das vergangene Geschäftsjahr gerechnet. Der Hintergrund: Der Mass-Customization-Dienstleister hat 2016 intern kräftig umstrukturiert und dabei unter anderem den Geschäftsbereich "Business Services" in den USA aufgegeben, der nach eigenen Angaben nicht rentabel war und Spezial-Lösungen für große Shop-Partner von Spreadshirt angeboten hatte. Dadurch fehlen in der Bilanz zwar ein paar Millionen Umsatz, wodurch das generelle Wachstum geschmälert wurde. Dafür steht unterm Strich aber eine "deutlich höhere Profitabilität" als im Vorjahr - und "ein Fokus auf nachhaltige Geschäftsfelder".
Spreadshirt Umsatz
Spreadshirt wächst auch 2016 wieder (Quelle: eigene Angaben in Mio. Euro)
Dazu gehört das Geschäft in der DACH-Region, wo Spreadshirt im Jahresvergleich sogar um 30 Prozent wachsen konnte. Profitieren konnten die Leipziger dabei von mehreren Maßnahmen. So hat der Online-Händler im vorletzten Geschäftsjahr 2015 zum Beispiel eigene Shops auf Online-Marktplätzen wie eBay und Rakuten in Deutschland gestartet   , wo ausgewählte Textilien angeboten werden. Von diesen Marktplatz-Angeboten konnte Spreadshirt daher 2016 erstmals über die Dauer eines vollen Geschäftsjahres profitieren. Das Geschäft befeuert hat zudem die Zweitmarke Teamshirts.de   , die sich an die Zielgruppe der Gruppenbesteller richtet. Hier hatte vor allem eine TV-Kampagne   die Nachfrage geschürt, die Spreadshirt erst gerade eben mit einem selbst produzierten Videoclip verlängert hat   . Im laufenden Geschäftsjahr will Spreadshirt erstmals die magische Marke von 100 Mio. Euro Umsatz knacken. Schaffen wollen das die Leipziger nicht zuletzt durch eine US-Offensive, um in den Staaten den dort ansässigen Wettbewerbern wie Red Bubble    (Fokus: Produkte mit Motiven von unabhängigen Designern) und CustomInk    (Portal für selbst gestaltete T-Shirts) den Rang abzulaufen. Deshalb will man Marketing-Maßnahmen zum einen noch stärker auf den US-Markt ausrichten. Zum anderen sind neue Features für die Plattform geplant: etwa ein neues Design-Tool für den Zugriff über mobile Endgeräte. Spreadshirt wurde 2002 gegründet. Über die Online-Shops können Verbraucher individuelle Produkte anfertigen lassen, indem sie eigene Designs gestalten oder Designs aus einer Online-Community verwenden. Individuell bedruckt werden unter anderem T-Shirts, Tassen, Mützen und Handy-Hüllen.
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