"Tiefgreifende Einschnitte": Klingel plant Stellenabbau bei Alba Moda

von Stephan Randler

01.04.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Auf neuhandeln.de hatte ich bereits berichtet, dass der Otto-Konzern seinen Textilversender Alba Moda   vor kurzem an die Klingel-Gruppe verkauft hat   . Nun steht im Detail fest, was die Versendergruppe aus Pforzheim mit dem aufgekauften Mode-Spezialisten plant. Denn die Klingel-Gruppe hat aktuell einen Restrukturierungsplan für Alba Moda erarbeitet, der unter anderem einen drastischen Stellenabbau bei der ehemaligen Otto-Tochter vorsieht. Das geht nun aus einer offiziellen Mitteilung der Klingel-Gruppe   hervor, die neuhandeln.de vorliegt. Laut diesem Schreiben erfordere konkret "die negative Umsatz- und Kundenentwicklung der Marke Alba Moda eine sofortige Anpassung der Kostenstrukturen". Zur Erinnerung: Vor dem Verkauf an Klingel waren bei Alba Moda am Firmensitz in Bad Salzuflen noch insgesamt rund 340 Mitarbeiter beschäftigt. Der Klingel-Plan sieht nun jedoch vor, dass künftig vor Ort nur rund 80 Mitarbeiter beschäftigt bleiben - genau genommen in den Bereichen Einkauf, Marketing, E-Commerce und Vertrieb. Von der Logistik und dem Kundenservice vor Ort will sich die Klingel-Gruppe dagegen verabschieden und diese Dienstleistungen künftig über den Firmensitz der Klingel-Gruppe in Pforzheim abwickeln. Auch administrative Tätigkeiten wie Buchhaltung, IT und Personalmanagement will Klingel nach Pforzheim verlagern. Mit dieser Maßnahme möchte Klingel verstärkt Synergien in der Versendergruppe nutzen und die Kosten bei dem übernommenen Versender "nennenswert" senken.
Dirk Hauke
Klingel-Chef Dirk Hauke (Bild: Klingel Gruppe)
"Wir bedauern es sehr, diese tiefgreifenden Einschnitte vornehmen zu müssen", erklärt Dirk Hauke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Pforzheimer K-Mail Order GmbH & Co. KG (siehe Foto). "Trotzdem müssen wir diesen Weg gehen, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern." Durch Anpassungen an das aktuelle Umsatzniveau und Synergie-Effekte will die Klingel-Gruppe "ein stabiles Fundament für die Zukunft von Alba Moda" legen. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse man den Mode-Versender aber zunächst auf eine wirtschaftlich gesunde Basis stellen. Sobald ein solides Fundament für das operative Geschäfte gelegt sei, werde die Klingel-Gruppe ein Investitionsbudget bereitstellen und in Marketing-Kampagnen investieren. Für diese Neuausrichtung ist bereits Armin Bischoff (49) als neuer Geschäftsführer der Alba Moda GmbH bestellt worden. Er ist seit 2009 bereits Mitglied der Geschäftsführung der K-Mail Order GmbH & Co. KG. Abberufen wurde nun dagegen Andreas Stumpf, der erst im Juli 2015 zum alleinigen Geschäftsführer der Alba Moda GmbH bestellt worden war   - damals allerdings noch unter dem Dach der Otto-Gruppe. In der aktuellen Übergangsphase soll der 47-Jährige aber der Klingel-Gruppe als Berater zur Verfügung stehen.

Wechsel im Management: Neuer Geschäftsführer bereits berufen

Der aktuelle Plan sieht auch vor, dass der Outlet-Store von Alba Moda in Bad Salzuflen bestehen bleibt. Es werden nun Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen, um die Restrukturierung anzustoßen. Dass die Klingel-Gruppe bei Alba Moda den Rotstift ansetzt, überrascht nicht. Zum einen hatte sich die Otto-Gruppe von Alba Moda getrennt, weil der auf italienische Mode spezialisierte Textilversender seit Jahren immer wieder Verluste schreibe   . Zum anderen lag es auf der Hand, dass Klingel verschiedene Funktionen nach der Übernahme zentral über den Firmensitz in Pforzheim abwickeln will. Denn ähnlich sieht der Plan beim Wörishofer Bequemschuh-Versand   aus, den die Klingel-Gruppe auch erst vor kurzem übernommen hat   . Hier will man am ehemaligen Firmensitz ebenfalls die Mitarbeiter weiter beschäfigten, die vor Ort in einem Ladenverkauf tätig sind. Den „Erhalt der Bequemschuh-Marke" will Klingel aber "durch Synergie-Effekte sichern" - was man so verstehen kann, dass künftig das Versandgeschäft des Schuh-Versenders über die Klingel-Zentrale in Pforzheim gesteuert werden soll. Alba Moda wurde 1981 gestartet und bietet neben italienischer Mode der Eigenmarke “Alba Moda   ” ausgewählte Fremdmarken wie Marc O’Polo oder Tommy Hilfiger. Die Zielgruppe des Textilversenders sind Frauen über 50 Jahren (“Best Ager”), die in der Regel über ein gehobenes Einkommen verfügen. Die Klingel-Gruppe betreibt zehn Versender wie Wellsana oder Klingel   , die sich an Best Ager richten.
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