Wettbewerb zwingt Händler zu schnellen Lieferzeiten

von Dominik Grollmann

16.03.2023 Die Themen Retourenvermeidung und Nachhaltigkeit bestimmen schon länger die Logistikbranche. Nun setzt der Wettbewerbsdruck die Händler auch noch beim Thema Liefergeschwindigkeit unter Druck.

 (Bild: Gerd Altmann/Pixabay)
Bild: Gerd Altmann/Pixabay
Beim Versand von online georderten Waren spielt bei den Händlern der zunehmende Wettbewerb eine immer größere Rolle, hat das Einzelhandelsinstitut EHI ermittelt. Wettbewerbsdruck ist laut EHI-Studie "Versand- und Retourenmanagement im E-Commerce 2022" der wichtigste Beweggrund für schnelle Lieferzeiten.

Neben dem Wettbewerbsdruck (69 Prozent) ist die Retourenvermeidung und -senkung (34 Prozent) für Händler ein wichtiger Beweggrund für einen schnellen Versand, schließlich soll die Kundschaft die Ware zwischenzeitlich nicht woanders beschaffen. Hinzu kommt die Devise des Handels, für den Onlinehandel ebenso schnelle Lieferzeiten anzubieten wie im stationären Handel, wo die Kundschaft die Ware sofort mitnehmen kann. Bei Gütern des täglichen Bedarfs wünscht sich die Kundschaft ohnehin, die Ware möglichst schnell zu erhalten (je 32 Prozent).

61 Prozent der Händler bieten an, online bestellte Waren innerhalb von ein bis zwei Werktagen zu liefern. 58 Prozent nehmen dafür keinen Aufpreis, in 2021 waren dazu nur 35 Prozent der Befragten bereit. Eine Zustellung innerhalb von 24 Stunden ohne Aufpreis sicherten im Vorjahr noch 19 Prozent zu. In 2022 sind es nur noch zehn Prozent der befragten Handelsunternehmen.

Kurze Lieferzeiten bedingen neben einer maximalen Warenverfügbarkeit eine schlüssige Ablauforganisation. Folglich räumen 80 Prozent der Befragten standardisierten Logistikprozessen höchste Priorität ein, um Lieferzusagen einhalten und Liefertreue sicherstellen zu können. Wichtig ist zudem ein effizientes Warenwirtschaftssystem (66 Prozent), über das das Lager mit dem Onlineshop möglichst nahtlos verknüpft ist. 46 Prozent favorisieren einen Lageraufbau und eine Regalbelegung der Waren gemäß ABCKlassifizierung, sodass sich häufig nachgefragte Waren (A-Artikel) im direkten Zugriff befinden und keine langen Laufwege anfallen.

Die Nachhaltigkeit von Verpackungen ist für 64 Prozent der Händler ein relevantes Kriterium. Nur ein ausreichender Produktschutz (90 Prozent), ein optimales Größenverhältnis (75 Prozent) und ein optimaler Materialeinsatz (68 Prozent) sind nach Meinung der Befragten noch wichtiger, wobei auch diese Kriterien auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit einzahlen.
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 (Bild: Karstadt Warenhaus GmbH)
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Kommentar von Susan Rönisch

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 (Jens P. Raak / Pixabay)
Bild: Jens P. Raak / Pixabay
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