Reality Check: Tablet-Strategie von Kaufhof geht auf

Seit diesem Sommer verkauft die Kaufhaus-Kette Galeria Kaufhof erstmals über Tablet-PCs in ihren Filialen. Auf diese Weise will die Metro-Tochter das Sortiment vor Ort verlängern, indem Kunden nicht verfügbare Produkte direkt online in der Filiale bestellen können.

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Lovro Mandac bei der Präsentation der Tablets (Bildquelle: Galeria Kaufhof)

Der erst vor wenigen Monaten eingeführte Multichannel-Service (Motto: „Sie suchen, wir bestellen“) erfüllt bislang die Erwartungen der Kaufhaus-Kette, wie Kaufhof-Sprecher Gerd Koslowski in einem ersten Zwischenfazit gegenüber neuhandeln.de verdeutlicht:

„Natürlich gibt es hier und da einzelne technische Kinderkrankheiten. Wir lernen aber jeden Tag, weil wir die Anregungen der Mitarbeiter aus der Praxis gezielt aufnehmen und in die Weiterentwicklung des Systems einfließen lassen. Das ist ein kontinuierlicher Prozess. Wir sehen, dass die Tablets in den Filialen einen tatsächlichen Mehrwert schaffen und entsprechend genutzt werden. Damit erfüllen sich unsere Erwartungen.“

Ich habe ja nie ganz verstanden, warum Kunden online in einer Filiale bestellen sollen. Schließlich suchen Konsumenten ja nicht zuletzt deshalb gerne Geschäfte auf, weil sie die Ware vor dem Kauf anfassen bzw. ausprobieren wollen oder gleich mitnehmen möchten.

Diese Vorteile eines Ladengeschäfts kommen aber nicht zum Tragen, wenn die Ware vor Ort nicht verfügbar ist und erst bestellt werden muss – was der Kunde letztlich ja auch allein zu Hause kann. Möglicherweise ist aber alles immer nur eine Frage der Zielgruppe. Denn mit den Tablets vor Ort schafft Kaufhof laut Koslowski durchaus Vorteile für seine Kunden:

„Wir sprechen mit dem Tablet solche Kunden an, die gerne in die Filialen kommen, um sich dort inspirieren zu lassen und die das haptische Einkaufserlebnis mit dem Service des Warenhauses schätzen. Nicht zu vergessen sind ältere Kunden ohne wirkliche Online-Erfahrung, die sich sehr darüber freuen, dass nicht vorrätige Artikel so bequem und schnell beschafft werden können.“

Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass Galeria Kaufhof über weitere Mehrwerte für seine Kunden in den Filialen nachdenkt. So spielt die Kaufhaus-Kette laut Koslowski derzeit mit dem Gedanken, künftig kostenloses WLAN in den Ladengeschäften anzubieten:

„Die Kunden sollen sich wohlfühlen und gerne bei uns aufhalten. Viele Kunden kommen mit einer Begleitperson, die berät oder einfach nur wartet. Auch für Letztere soll die Zeit dann angenehm sein. Gerade WLAN ist ein Service, der zunehmend vorausgesetzt wird.“

Bei seiner Multichannel-Strategie setzt Kaufhof auf Tablets von HP, die sowohl von Kunden als auch Mitarbeitern benutzt werden können. So gibt es eine Nutzeroberfläche für Kunden, die über die Tablets an Docking-Stationen den Online-Shop Galeria.de aufrufen können.

Für Mitarbeiter wurde eine zweite Nutzeroberfläche programmiert, über die Mitarbeiter der Kaufhaus-Kette unter anderem zusätzlich die aktuellen Filialbestände einsehen können. Die Mitarbeiter können die Tablets auch aus der Station entfernen, um Kunden überall in der Filiale zu beraten. In den 105 deutschen Warenhäuser gibt es aktuell rund 1.100 Tablet-PCs.

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